Praxis an der ETEE

Die Schüler*innen der Ecole Technique de l’Education Environnementale (ETEE) waren aktiv: während die 1. Klasse in Lebensmittelverarbeitung im Schullabor arbeitete und Tofu herstellte, machte sich die 2. Klasse auf den Weg nach Rimiro. Dort befindet sich eine Kaffeewaschanlage.
Beides gehört zum Lehrplan der Ausbildung. Die ETEE bietet neben dieser Ausbildung noch den Ausbildungsgang in Veterinärwesen und Umwelt-/Ressourcenschutz an. Alle Ausbildungen dauern drei Jahre und werden mit dem A2-Diplom (vergleichbar mit dem Fachabitur) abgeschlossen.

Die ETEE liegt in Ruhororo, in der Provinz Ngozi, im Norden Burundis. Erst kürzlich besuchten Lehrerinnen und Schülerinnen von der Partnerschule Fichte-Gymnasium aus Karlsruhe die ETEE, gefolgt von einer Delegation von Lehrer*innen der Europäischen Schule Karlsruhe.

 

Neuigkeiten von Chanelle

 

Unsere Kollegin Aline Ndayisaba machte sich erneut auf den Weg nach Gitega, um dort Chanelle und ihre Betreuerin zu besuchen. Chanelle war vor einigen Jahren in das Zentrum Mutwenzi gekommen, wo sie seitdem eine professionelle Behandlung und Betreuung erhält. Zuvor hatte sie im Centre Nyubahiriza gelebt.

Ihre Betreuerin steht ihr 24/7 zur Seite. Chanelle gehe es gut, berichtet Ndayisaba. Sie sei seit acht Monaten ohne jeglichen Infekt und sei richtig groß geworden.
BURUNDI KIDS unterstützt Dank Spenden Chanelle seit sie als kleines Kind aufgenommen wurde mit einer eigenen Betreuerin und für sie notwendigen Behandlungen.

Einsatz der Chirurg*innen-Teams erfolgreich

 

Dr. Dieudonné Hakizimana, Direktor des Krankenhauses Hôpital Hippocrate de Kajaga (HHK) ist zufrieden mit dem Einsatz der medizinischen Teams aus Deutschland: „Die chirurgische Kampagne 2024 verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle oder Unfälle.“

Einen Monat lang hatten die Chirurg*innen von Beta Humanitarian Help e.V. im HHK zusammen mit den burundischen Kolleg*innen operiert. Die Patient*innen hätten anderweitig keine andere Möglichkeit in Burundi gehabt – weder aus medizinischer Sicht, noch finanziell, denn die Operationen waren für die Kinder und Erwachsenen kostenlos.

In vier Teams waren die plastischen Chirurg*innen angereist, um diesen längeren Zeitraum abdecken zu können. Insgesamt 94 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer konnten sie in dieser Zeit mit 288 Eingriffen operieren – darunter zehn Kinder. Hinzu kamen noch 16 Injektionen bei Keloiden (extrem übermäßiges Wachstum von Narbengewebe). „Die Kolleg*innen des HHK hatten die Patient*innen für den Einsatz gut vorbereitet. Wir hatten Fotos der zu operierenden Leute und prägnante Beschreibungen“, berichtet Dr. Daniel Sattler von Beta Humanitarian. Seitens Beta hatte Doreen Sattler, Vereinsvorsitzende, die Einsätze koordiniert und mit dem HHK abgestimmt. Alle Details zu ihrem Einsatz.

Seit dem ersten Einsatz der Beta Humanitarian-Teams in 2019 hat sich die Zusammenarbeit immer weiter gefestigt. Zuletzt hat der Verein gemeinsam mit den BURUNDI KIDS ein Stipendium für einen Anästhesisten des HHK zur Weiterbildung in Benin ermöglicht.

Praktika in Labor, Apotheke und Krankenpflege

Es war wieder soweit: für die Schüler*innen der Bereiche Labor, PTA (pharmazeutisch-technische Assistenz) und Krankenpflege war Zeit fürs Praktikum. Die Mädchen und Jungen der Schule EPCM (Ecole Polyvalente Carolus Magnus) schwärmten in Labore, Apotheken und Gesundheitszentren aus, die eine Zusammenarbeit mit ihrer Schule pflegen. Ihre Lehrer besuchen sie an den Praktikumsstellen regelmäßig.

Im nationalen Bluttransfusionszentrum (CNTS) absolvieren die Jugendlichen in Ausbildung Laborassistenz einen Zeitraum von 2 Wochen, bevor sie zu einem anderen Praktikumsort weitergehen.

Insgesamt verbringen die Schüler*innen in dieser Ausbildung fast das gesamte vierte Schuljahr in der Praxis. Zu den Stellen, die Praktikant*innen aufnehmen, zählen auch die Lehr-Apotheken Yacu, die von Burundikids e.V. mit aufgebaut wurden.

Die EPCM ist nach wie vor die einzige Schule in Burundi, die die Ausbildung in PTA anbietet.

Zeugnisse an der Schule EPCM

Mathelehrer Gédéon Manirakiza (vorne) und Direktor Néhémie Nduwimana mit Schülerin, die exzellente Leistungen gezeigt hatte

Zum Schuljahresende haben die Schüler*innen der Klassen 1-9 an der EPCM (Ecole Polyvalente Carolus Magnus) in Kajaga ihre Zeugnisse bekommen. Direktor Néhémie Nduwimana ist allgemein zufrieden mit der Leistung seiner Schulklassen und lobt dabei auch sein Kollegium.

Besonders hebt er den Erfolg einer Schülerin aus der 9. Klasse hervor, die mit exzellenten Ergebnissen die Ecole Fondamentale (Klasse 1-9) abschließt. Sie hatte mit einem Stipendium gelernt, finanziert durch einen burundischen Unternehmer aus Kanada. Der war von dem Erfolg so sehr gerührt, dass er spontan zusagte, das Schulgeld für die Schülerin zwei weitere Jahr übernehmen zu wollen. Sie wird künftig die Oberstufe besuchen.

Besonders erfreut war auch ihr Mathematiklehrer, Gédéon Manirakiza. Denn besonders in Mathe waren die Schulleistungen wohl besonders gut.

„Die Zusammenarbeit auch mit BURUNDI KIDS und die Leistungen des Kollegiums tragen Früchte“, fügt Direktor Nduwimana hinzu und würdigt das Engagement aus Deutschland. Denn die Kolleg*innen in Kajaga wissen auch: ein großer Teil der Spenden, mit denen der Schulbetrieb der EPCM sichergestellt werden kann, resultiert aus Engagements aus Deutschland.

Zur Lage in Gatumba

Die Überschwemmungen in der Kommune Mutimbuzi – die Region nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und direkt am Tanganyikasee – sind schlimmer denn je. Große Teile der Kleinstadt Gatumba stehen immer noch unter Wasser. Erstmals hat die burundische Regierung mit der Umsiedlung Hunderter Haushalte aus Gatumba begonnen. Viele meldeten sich dafür freiwillig. Andere Familien möchten aus Gatumba nicht weg – trotz aller Gefahren.

Die Schule der BURUNDI KIDS in Gatumba gilt weiterhin als rettender Anker. Zwar ist der Weg dorthin weiterhin beschwerlich und das Wasser war nahe ans Grundstück gekommen. Doch stand zu keinem Zeitpunkt ein Klassenzimmer unter Wasser. Zugute kommt hier auch, dass die Gebäude hohe Fundamente haben. „Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und dieses Schuljahr ordentlich zu Ende zu bringen“, schreibt Grundschuldirektorin Victoire Irambona.

Ihr Kollege, Dr. Floribert Dundaguza, Direktor am Standort Kajaga, einige Kilometer entfernt, berichtet: „In der Grundschule haben wir Klassen aufgenommen, die aus anderen Schulen gekommen sind. Derzeit haben wir drei Schulen aus den überfluteten Gebieten bei uns, die nachmittags an unserer Schule unterrichtet werden können. Das sind ca. 1.200 Kinder.“ Die Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) in Kajaga ist ebenfalls nicht vom Hochwasser direkt betroffen. Wohl aber viele ihrer Schüler*innen und deren Familien. Direktor Dundaguza hatte vor zwei Jahren bereits die Fundamente der EPCM verstärken lassen.

Weniger glimpflich davongekommen sind die Kolleg*innen des Krankenhauses Hôpital Hippocrate de Kajaga (HHK). Zeitweise war das Krankenhaus überschwemmt und Maßnahmen mussten her, um Wasser abzupumpen – vor allem aus den Sickergruben, um einer hygienischen Katastrophe vorzubeugen.

Eine persönliche Geschichte verdeutlicht die Lage in der Region. Aktuell ruht die Hoffnung auf der anstehenden Trockenzeit. Doch spätestens zur nächsten Regenzeit werden die Wasserpegel wieder ansteigen.

Zusammen mit den Kolleg*innen vor Ort beobachten wir weiterhin die Lage und die weiteren Entwicklungen – und handeln entsprechend nach unseren Möglichkeiten.