Die Schule ETO in Gitega bekommt ein neues Dach

Während die Schüler*innen der ETO in Gitega ihre wohlverdienten Ferien genießt haben, tat sich einiges auf dem Schulgelände: Die Schule erhielt ein neues Dach!

Schon seit einiger Zeit war klar, dass das alte Dach dringend erneuert werden muss, nun war es so weit. Sämtliche Vorbereitungen für das Bauprojekt waren abgeschlossen, das benötigte Material wurde bereits vollständig auf die Baustelle geliefert. In Abstimmung mit dem Schulleiter, wurde der Baubeginn bewusst auf die Zeit nach den staatlichen Abschlussprüfungen gelegt. Diese wurden in der Woche vor den Ferien abgelegt, sodass pünktlich zum Ferienbeginn mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

In der ersten Ferienwoche startete der Rückbau: Die alten, beschädigten Wellbleche wurden entfernt. Im Anschluss daran erfolgte die Verlegung und Montage der neuen Wellbleche. Das Ziel war klar: Die Schüler*innen sollen nach den Ferien in ein sicheres und gut geschütztes Schulgebäude zurückkehren. Dieses Bauprojekt ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Bildungsbedingungen an der ETO Gitega nachhaltig zu verbessern.

Die École Technique Omnis (ETO) Gitega ist eine technische Sekundarschule im Zentrum Burundis. Sie bietet praxisnahe Aus- und Fortbildungen in verschiedenen handwerklich-technischen Bereichen an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Qualifizierung und Zukunftsperspektive junger Menschen im Land.

Neue Ausrüstung für das Thilo Kehrer Center

Das TKC in Gitega ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche Schutz, Förderung und Gemeinschaft erfahren. Im Juni erhielt das TKC eine große Ausstattung mit neuen Materialien.

Der Sportbereich des TKC wurde davon deutlich gestärkt: Neue Fußballschuhe, Trikots, Trainingskegel und Bälle bringen neuen Schwung ins Training und fördern Bewegung, Teamgeist und Motivation. Für viele Kinder ist der Sport ein wichtiger Ausgleich, denn er stärkt nicht nur den Körper, sondern auch die soziale Kompetenz.

Besonders erfreulich waren die Anschaffungen für den musikalisch-kulturellen Bereich im Zentrum: Drei neue Gitarren – eine Bass-, eine Solo- und eine akustische Gitarre – erweitern Möglichkeiten der Kinder, sich musikalisch auszuprobieren. Gleichzeitig konnten traditionelle Trommeln repariert werden, inklusive neuer Felle und Stöcke. Diese Instrumente sind tief in der burundischen Kultur verwurzelt und spielen eine wichtige Rolle bei festlichen Anlässen und in der kulturellen Bildung. Die Jugendlichen können so nicht nur musikalische Kompetenzen entwickeln, sondern auch ihre kulturelle Identität pflegen.

Ein weiteres Highlight ist die Anschaffung einer hochwertigen Kamera: Sie ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, ihre eigene Lebenswelt festzuhalten und bietet damit einen ersten Schritt hin zu mehr Medienkompetenz und Ausdrucksmöglichkeiten.

Burundikids e.V. bedankt sich herzlich bei der Thilo Kehrer Foundation für die Finanzierung der neuen Anschaffungen! Sie werden in den kommenden Monaten vielen Kindern viel Freude bereiten.

Weiterbildung in Industrieller Elektromechanik

Das Zentrum CPEI ist unsere Lehrwerkstatt, es unterstützt vor allem benachteiligte Jugendliche, darunter auch Studierende mit Hochschulabschluss. Mit Fortbildungen bietet das CPEI jungen Menschen die Möglichkeit, technische Fähigkeiten zu erwerben und sich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Abhängig von der Ausbildungsdauer – die entweder 6, 8 oder 12 Monate beträgt – erhalten die Absolvent*innen entweder Zertifikate oder Berufsabschlüsse.

Co-initiiert und betrieben von Burundikids e. V., ist das CPEI seit 2020 ein zentraler Ort für Qualifizierung und Empowerment. Aktuell machen 36 junge Menschen eine Fortbildung am CPEI – die Hälfte davon werden unterstützt durch ein Programm der KCB Bank, eine lokale Kooperation!Ein Teilnehmer berichtet: „Nach der Ausbildung will ich ein Coach für andere junge Menschen sein. Außerdem kann ich künftig auch elektrische Geräte wie Kühlschränke reparieren. Langfristig möchte ich mit Unterstützung von KCB eine Schweißerei eröffnen.“ Ein anderer erzählt: „Viele auf dem Land müssen weite Strecken zurücklegen, um ihre Telefone zu laden. Das möchte ich ändern. Ich will mein Wissen mit anderen teilen und gemeinsam mit jungen Menschen Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien umsetzen.“

Vom Regen verschont: Lernen ohne Unterbrechung an der EPCM

Gute Nachrichten aus Gatumba und Kajaga: Die EPCM (Ecole polyvalente Carolus Magnus) ist an beiden Standorten von den starken Regenfällen verschont geblieben worden – somit konnte der Schulbetrieb wie gewohnt weiter gehen!

Anfang Juni zählte die EPCM Gatumba insgesamt 312 Schüler*innen und die EPCM Kajaga sogar 965 Schüler*innen.

Bei einem Besuch Anfang Juni wurden die Grundschüler*innen am frühen Nachmittag bei ihrem Förderunterricht fotografiert. Dieser Förderunterricht ist ein freiwilliges Angebot und findet jeden Montag und Mittwoch statt. Andere Schüler*innen wurden während des Unterrichts im Computerraum fotografiert. Einige Schüler*innen nutzen die Unterrichts-freie Zeit um die Tanzeinlagen zu üben, die bei der Abschlussfeier vorgeführt werden sollen.

 

Erneuter Besuch von Rachid im Heim

Rachid besuchte Anfang Juni neuerlich das Zentrum Kanyosha, dieses Mal in Begleitung seines Freundes César, und die beiden bringen 27kg Bohnen! Sie wollen in Zukunft öfter kommen, sofern ihr Stundenplan das zulässt. Die beiden möchten gerne mehr Zeit mit den Kindern vor Ort verbringen. César war inspiriert von Rachids vergangenen Besuchen im Kinderheim.

Rachid hat selbst im Zentrum Kanyosha gelebt, ist bis zur neunten Klasse in Ngozi (Norden Burundis) zur Schule gegangen und hat seinen A2 Abschluss (vergleichbar mit dem Fachabitur) an einer medizinisch-technischen Schule gemacht. Seit 2024 ist Rachid Teil des SFFW-Programms (Stiftung für die Förderung von afrikanischen Frauen und Waisenkindern) und besucht derzeit die Uni im zweiten Semester. Er studiert Krankenpflege an der Universität der Großen Seen (UGL).

Seit 2022 fördert das Stipendienprogramm junge Erwachsene durch Vollstipendien für ein Studium an Hochschulen. Rachid ist Teil des 3. Jahrgangs.

83 % Erfolgsquote an der ETO – trotz schwieriger Bedingungen

83% der insgesamt 414 Schüler*innen an der ETO schlossen das Schuljahr erfolgreich ab! Die ETO legt Wert darauf, praktische Einheiten, z. B. in Informatik, Elektromechanik und Telekommunikation zu intensivieren und die Schüler*innen gezielt auf alle Prüfungen vorzubereiten.

Leider spürt man aber auch an der ETO das Brain-Drain Phänomen: Burundi steht 2025 wirtschaftlich unter massivem Druck. Eine Inflation von bis zu 40 % hat die Lebenshaltungskosten in die Höhe getrieben. Die Folge: Immer mehr qualifizierte Lehrkräfte verlassen den Bildungsbereich, um in besser bezahlte Berufe oder ins Ausland zu wechseln. Nicht aus Mangel an Engagement, sondern aus wirtschaftlicher Not. Nun sorgt man sich an der ETO um die Qualität der Lehre und um das Personal.