Überschwemmungen in Kajaga und Gatumba

Momentan sind in Bujumbura die Stadtteile Kajaga und Gatumba von Überschwemmungen betroffen. SchülerInnen und LehrerInnen von anderen Schulen wurden in die Räumlichkeiten der EPCM umgelegt, da ihre eigenen Schulen überschwemmt wurden. Zudem müssen einige SchülerInnen und LehrerInnen Umwege auf sich nehmen um zur Schule zu gelangen, da der eigentliche Weg überschwemmt ist.

Chirurgen Einsatz

Vom 15. bis 29. April 2023 fand eine chirurgische Kampagne statt. Diese von einem deutschen Chirurgenteam (Beta Humanitarian Help), vertreten durch Dr. Armin und Dr. Raphael, in Zusammenarbeit mit dem medizinischen und paramedizinischen Team des Hôpital Hippocrate de Kajaga (HHKdurchgeführt wurde. Insgesamt wurden 29 Patienten ohne Zwischenfälle oder Komplikationen operiert.

Fotos: Beta Humanitarian Help

Vom Centre de santé zum Hôpital

Das Centre Médical Hippocrate (CMH) in Kajaga darf sich zwischenzeitlich Hôpital Hippocrate de Kajaga (HHK) nennen.
Die Aufwertung in der Kategorie der Gesundheitseinrichtungen richtet sich nach der Infrastruktur, z.B. Anzahl der Betten, oder den angebotenen medizinischen Services. Deshalb ist die Einrichtung in Kajaga, die zusammen mit Stiftung burundikids Schweiz und Fondation Stamm betrieben wird, nicht mehr nur ein Centre Médical, sondern ein „richtiges“ Krankenhaus (hôpital).

Workshop mit AoG

Um den Jugendlichen ihre praktische Ausbildung in pharmazeutisch-technischer Assistenz (PTA) interessanter, abwechslungsreicher und spezialisierter anbieten zu können, arbeitet Burundikids e.V. mit mehreren Partnerorganisationen zusammen. Eine davon ist Apotheker ohne Grenzen (AoG), die die Ausbildung an der Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) seit 2018 mit unterstützen – beispielsweise mit einem Beitrag zu Gehältern der Lehrer*innen, Stipendien oder mit der Lieferung wichtiger Chemikalien für den Unterricht.

Im Rahmen der Zusammenarbeit besuchen einmal pro Jahr Apotheker*innen die EPCM, um dort gemeinsam mit den burundischen Kolleg*innen Workshops für die jungen PTA zu organisieren. Im Februar waren Claudia Krämer und Monika Zimmer von AoG in Bujumbura, wo sie bei EPCM-Laborleiter Emmanuel Ndayikengurukiye im Unterricht mitwirkten. „Bei ihrem Besuch in unserer Schule, speziell in unserem Labor, brachten sie uns weitere Produkte mit. Sie unterstützten mich damit bei der praktischen Arbeit in unserem Labor“, berichtet Ndayikengurukiye.

Trägerin der Schule ist der lokale Partner, Fondation Stamm. Zusammen mit Burundikids e.V. u.a. sowie in Absprache mit den burundischen Bildungsbehörden hatte sie 2008 die PTA-Ausbildung neu in Burundi eingeführt. Vor allem die Firma Boehringer Ingelheim hatte damals maßgeblich zur Ausstattung des Labors beigetragen. Seitdem ist die EPCM die einzige Schule, die in Burundi diese Ausbildung anbieten kann. Selbst Hochschulen pflegen die Kooperation und schicken Studierende für praktische Arbeiten an die EPCM.

 

Aktiv für die Umwelt

Schüler*innen der EPCM Kajaga haben am Ufer des Tanganyikasees Plastik und anderen Müll eingesammelt.

Die Aktion fand zusammen mit der Firma Liquids statt, die Sammelnetze und große Tonnen zur Verfügung stellt. Die alten Plastikflaschen werden von dem Getränkehersteller in Bujumbura wieder abgeholt und recycelt.

Der Kontakt zu der Firma besteht schon einige Zeit. Ihr Werk steht direkt am Tanganyikasee – wenige Kilometer von der Schule entfernt. Zunehmender Plastikmüll und die Verschmutzung des Sees führten zum Bewusstsein, mehr in Recycling zu investieren. Im aktuellen Schuljahr kam es dann auf Initiative von Burundikids e.V. zu Gesprächen und schließlich zur Zusammenarbeit mit dem Umwelt-Club der EPCM.

Die Aktionen sollen künftig regelmäßig stattfinden. Auch über den Umwelt-Club – und die Schule – hinaus.

Kindergarten in Buterere

Buterere gilt als eines der ärmsten Viertel der Stadt Bujumbura. Es liegt im Norden der Stadt – dort, wo auch die Müllhalden angelegt sind, die immer größer werden. Viele der Familien, die hier leben, haben wenige Perspektiven. Vor allem die Kinder haben kaum eine Chance, wenn sie nicht Zugang zu Bildung bekommen.

Genau hier setzt der Kindergarten Duhinduke an. Ursprünglich 2009 als soziale Anlaufstelle ins Leben gerufen, entwickelte sich aufgrund des großen Bedarfs schnell das Konzept der Kinderbetreuung. Seitdem kümmern sich hier Lehrerinnen und Betreuer*innen um mehrere Hundert Kids pro Schuljahr. Sie lernen singend und spielend Sprachen und Zahlen, damit sie später in der Grundschule eine Chance haben. Viele der Kinder sprechen zu Hause ausschließlich Swahili – für die Grundschule müssen sie jedoch die Landessprache Kirundi beherrschen, besser noch Kenntnisse in Französisch.

Kiosk-Betreiber Désiré

Im aktuellen Schuljahr sind 292 Mädchen und Jungen in Duhinduke eingeschrieben. Die Eltern zahlen einen kleinen Beitrag, um die laufenden Kosten zu unterstützen und die Gehälter der Lehrer*innen zu bezahlen. Den Rest finanziert Burundikids e.V. Die Kids lernen, spielen und toben vor- und nachmittags. Darunter sind auch vier Kinder, die mit ihren Müttern im Centre Nyubahiriza leben, das Mutter-Kind-Heim im benachbarten Stadtviertel. Besonders erfreulich: mindestens genauso viele Mädchen wie Jungen kommen ins Duhinduke.

Bei den Kids beliebt und quasi Mitglied des Betreuungsteams geworden: Kiosk-Betreiber Désiré. Ihn konnte Burundikids e.V. im aktuellen Schuljahr mit einem kleinen Startkapital unterstützen, damit sein Verkaufsstand direkt vor der Kindergarten besser läuft.