2022 traf Jean Pierre Maherezo zum ersten Mal auf das Team von Beta Humanitarian Help (Beta). Das Chirurgenteam rund um Gründer Dr. Daniel Sattler war damals bereits im zweiten Einsatz in Kajaga, direkt am Tanganyikasee. Sie operierten dort gemeinsam mit den burundischen Kolleg*innen des Krankenhauses Hôpital Hippocrate de Kajaga (HHK). Einer von ihnen war Jean Pierre Maherezo, der zu diesem Zeitpunkt als Anästhesist im HHK arbeitete.

Als Jugendlicher ohne Eltern war er ins Heim gekommen, das die Fondation Stamm in Burundi betreibt – unterstützt von BURUNDI KIDS. Im Centre Birashoboka hatte er die Möglichkeit, sich auf die Schule zu konzentrieren, schaffte mit einem guten Abitur den Sprung auf die Uni und absolvierte seinen Bachelor in Anästhesie. In Burundi ist in diesem Bereich leider (noch) kein höherer Abschluss machbar. Gleichzeitig haben die Absolvent*innen die Arbeitserlaubnis in Krankenhäusern.

Maherezos Wunsch war es aber immer, sich weiterzubilden. Mit Dr. Sattler von Beta kam er ins Gespräch – der war angetan von der Mitarbeit des jungen Kollegen, überzeugt von dessen Kompetenz. Auch Maherezo erinnert sich gerne an die Begegnungen mit den Chirurgen: „Die Zeit, die sie hier in Burundi verbracht haben, war eine große Chance für mich. Es war für mich eine unverhoffte Gelegenheit, bei der Ausübung meines Berufs größer und weiter zu denken und zu versuchen, meinen Horizont durch diese Ermutigung zu erweitern.

“Beta Humanitarian Help hat sich entschieden, gemeinsam mit Burundikids e.V. dem jungen Anästhesisten aus Burundi ein Masterstudium zu ermöglichen. Der hat sich dafür die Université d’Abomey Calavi (UAC) in Cotonou, Benin, ausgesucht. An der Fakultät für Gesundheitswissenschaften hat er zwischenzeitlich sein Aufbaustudium in Anästhesie-Reanimation begonnen, finanziert durch Beta.

Mit der Fondation Stamm, bzw. dem von ihr geführten Krankenhaus hat Maherezo eine Vereinbarung: nach dem Studium wird er dort seine Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen. Kurz vor seiner Ausreise von Burundi nach Benin schrieb er in einer Mail: „Es gibt viele junge Menschen, deren Talente in der Geschichte vergraben sind und die in Armut ertrinken. Es gibt junge Intellektuelle, deren Ambitionen aufgrund der Armut im besten Fall mit dem Abitur und im schlimmsten Fall mit der Sekundarstufe gestoppt wurden. Aus diesem Grund bin ich dankbar und verspreche, mich in Zukunft daran zu beteiligen, jungen Talenten zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen.“