Allgemein, Mutter Kind Heim

Viele der Frauen, die im Zentrum Nyubahiriza in Mutakura aufgenommen werden, mussten verschiedene Formen von Gewalt erleben – insbesondere sexuelle Gewalt, psychische Gewalt, Gewalt in Partnerschaften und sexuelle Ausbeutung. Diese Erfahrungen hinterlassen Spuren: Oft leiden sie deshalb unter Gefühlen der Ablehnung oder der Einsamkeit.
Um sie zu unterstützen, ihnen einen Umgang mit Angst und Unsicherheit zu ermöglichen und sich auch später in ihren familiären Kontext reintegrieren zu können, bekommen sie im Zentrum individuelle, psychologische Begleitung. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen der Frauen zu fördern. Es gab bereits bei einigen Bewohnerinnen große Fortschritte und Erfolge in Richtung einer Reintegration.
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Matratzen, Betten, Computer, Vorhänge, Stühle, Schränke – während eines Besuchs im April konnten die (zuvor mitgebrachten) Neuanschaffungen in Aktion betrachtet werden!
Die Vorhänge wurden in der Schneiderei „Umuderi w’iBurundi“ angefertigt.
Die Kolleg*innen freuen sich sehr über die Computer, denn jetzt können sie arbeiten, ohne auf die Nutzung von Computern in Internetcafés zurückgreifen zu müssen, insbesondere um Berichte zu schreiben.
Der Besuch brachte auch die Gelegenheit, den jungen Müttern die Fotos zu zeigen, die sie mit den von Burundikids e.V. erhaltenen Einwegkameras gemacht hatten. Sie freuten sich, ihre eigenen Fotos und die Fotos ihrer Mitbewohnerinnen aus Nyubahiriza zu sehen.
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Eine Geschichte, die nahegeht, hat sich im Mutter-Kind-Heim Centre Nyubahiriza ereignet.
Elodie, ein junge, alleinerziehende Mutter, hatte mit ihrem nur wenige Monate alten Baby Uriel im Frauenzentrum Zuflucht gefunden. Im Juni wurde Uriel krank und seine Mama Elodie brachte ihn ins Krankenhaus. Lange mussten sie dort bleiben und plötzlich wurde Elodie selbst krank und trotz aller medizinischer Hilfe verstarb sie noch im Krankenhaus. Baby Uriel kam als Waisenkind zurück ins Centre Nyubahiriza. Im Heim kümmerten sich fortan alle jungen Mütter um Uriel.
Die Mitarbeitenden des Zentrums setzten alle Hebel in Bewegung, um die Familie von Elodie und Uriel ausfindig zu machen. Als die von Uriel erfuhren, waren sie überrascht – von der Schwangerschaft Elodies hatten sie nie gewusst, bis zu ihrer Beerdigung. Sie nahmen den zwischenzeitlich einjährigen Uriel zu sich. Er wird bei seiner Großmutter und einem Onkel versorgt und groß werden.
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Seit November 2024 unterstützt die deutsche Universitätsstudentin Hannah Keuchel die Arbeit der BURUNDI KIDS in Burundi. Ihr dreimonatiger Aufenthalt dient dabei auch der Forschung für ihre Masterarbeit, die sich mit den Lernbedingungen und -hindernissen von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Dabei hat sie sich aktiv in verschiedene Projekte eingebracht.
Hannahs Engagement führte sie in mehrere Einrichtungen der lokalen Partnerorganisation, Fondation Stamm. Unter anderem besuchte sie das Jugendzentrum Birashoboka in Kajaga und das Zentrum für junge Mütter Nyubahiriza in Mutakura. Dabei hat sie auch zum Fotokamera-Projekt beigetragen: Sie stellte Einwegkameras zur Verfügung, mit denen die jungen Mütter ihre Perspektiven auf den Alltag fotografisch festhalten konnten. Die kreative Initiative ermöglicht es, den Alltag der Teilnehmenden aus ihrer eigenen Sicht zu dokumentieren und zu verstehen. Zuvor hatte BURUNDI KIDS das Projekt bei den Jungen im Zentrum Birashoboka umgesetzt.
Hannah führte bei ihrem Besuch Gespräche mit den jungen Müttern und den Mitarbeitenden. Unterstützt wurde sie dabei von Elysé Niyomahoro, dem Englischlehrer aus Birashoboka. Sie stellte ihre Forschungsfragen vor, die zuvor in Kirundi übersetzt worden waren. Zuvor hatte Hannah schon die Schule EPCM in Kajaga besucht und auch dort für die Teilnahme an ihrer Studie geworben.
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Im Rahmen des Projekts Umuderi w’i Burundi haben junge Frauen aus dem Mutter-Kind-Heim die Möglichkeit, das Nähen zu erlernen und ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Die Schneiderei und Ausbildungswerkstatt werden von Burundikids e.V. seit Beginn unterstützt.
Claudine, 16 Jahre alt und Mutter eines zweijährigen Sohnes, begann ihre Nähausbildung im August 2023. Trotz der Herausforderungen in ihrem Leben ist sie dankbar für die Möglichkeit, das Nähen zu lernen, und spart auf eine eigene Nähmaschine, um ihre eigene kleine Nähwerkstatt zu eröffnen und ihre Familie zu unterstützen. Gyslaine, 23 Jahre alt und Mutter eines vierjährigen Jungen, engagiert sich aktiv im Nähatelier: Sie hilft nicht nur bei der Ausbildung anderer, sondern hat auch bereits Kleidung für Kund*innen genäht. Ihr Ziel ist es, eine eigene Nähmaschine zu besitzen, um finanziell unabhängig zu werden. Aline ist 23 Jahre alt und ebenfalls Mutter. Sie hat im Dezember 2023 ihr Praktikum in der Werkstatt begonnen. Gemeinsam mit Gyslaine unterstützt sie das Ausbildungsteam und bringt anderen Jugendlichen das Nähen bei. Aline ist motiviert, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sieht in der Nähausbildung eine Chance, ihrer Familie ein besseres Leben zu bieten.
Die engagierten Frauen erklären, wie wichtig die Nähausbildung für ihre persönliche und berufliche Entwicklung sei – sie bekämen durch das Schneidern neue Perspektivmöglichkeiten. Durch die Unterstützung von Burundikids e.V. erhalten sie die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern und eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien – in erster Linie für ihre Kinder – zu schaffen. Und zwar aus eigener Kraft.
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Das Frauenhaus Nyubahiriza in Mutakura, Bujumbura, bietet jungen Müttern und ihren Kindern Schutz und Unterstützung. In erster Linie ist es ein sicherer Hafen für junge Mütter und ihre Kinder. Aber Schutz ist nicht alles: daran angebunden sind auch Bildungsangebote und dadurch die Förderung zur Selbstständigkeit. Mit 23 jungen Müttern und 22 Kindern und Babys ist das Zentrum voll ausgelastet. Eine junge Frau ist schwanger.
Zu den neuen Bewohnerinnen zählt die 22-jährige Florence mit ihrem kleinen Sohn. Ihr Kind hat noch keine Geburtsurkunde, daher wird die Juristin, die sich um das Heim kümmert, der jungen Mutter bei der Beschaffung des wichtigen Dokuments helfen. Nur wenn das Kind die entsprechende Urkunde hat, wird es in den Krankenhäusern kostenlos behandelt, bis es fünf Jahre alt ist.
Das Heimteam hat außerdem Verstärkung bekommen: Clavela Mpengekeze arbeitet als Betreuerin im Frauenhaus – auch nachts. Sie übernachtet im Zentrum und kümmert sich gemeinsam mit einer weiteren Kollegin um die Mütter und deren Kinder.