Planungsworkshop

Der Leiter der Lehrwerkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel), Justin Ndikumana reiste nach Uganda, um dort an einem regionalen Planungsworkshop teilzunehmen.

Organisiert hat den Workshop die Handwerkskammer Koblenz mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Die HWK ist seit 2020 in der Region engagiert beim Aufbau von technischen und beruflichen Qualifizierungen und Ausbildungen und möchte auch zur Vernetzung zwischen den Organisationen und Akteur*innen in den Ländern Ostafrikas beitragen.

Zuvor war der Koordinator der HWK in der Region in Burundi und hatte die Werkstatt CPEI besucht.

Die Krankenpflege im Praktikum

Die Schüler*innen der Krankenpflege der Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) gehen regelmäßig in Praktika in Gesundheitszentren und Krankenhäuser. Ihre Lehrer*innen besuchen sie an ihren Praktikumsstellen, schauen nach dem rechten und sorgen dafür, dass die Schüler*innen auch tatsächlich ihr theoretisches Wissen aus dem Klassenraum in der Praxis anwenden können.

Blick ins Gesundheitszentrum nach Gatumba, das regelmäßig Praktikant*innen der EPCM aufnimmt. Das Zentrum war auch während der Überschwemmungen der Ortschaften Gatumba und Kajaga weiterhin funktionstüchtig und nicht betroffen. Die Schüler*innen absolvieren ihr Praktikum hier von Montag bis Freitag in zwei Schichten: 7h30 bis 15h30 Uhr und 15h30 bis 7h30 Uhr. Damit sind sie voll in den Ablauf des Gesundheitszentrums integriert.

Während ihres einmonatigen Praktikums können die angehenden staatlich geprüften Krankenpfleger*innen in den verschiedenen Abteilungen des Gesundheitszentrums – Empfang, kurative Beratung, prä- und postnatale Beratung, Familienplanung, Impfung, kleine Chirurgie und Labor – beobachten und selbst aktiv mitarbeiten, wobei sie immer von den Mitarbeitenden des Gesundheitszentrums angeleitet und beaufsichtigt werden.

E.N., eine der Praktikantinnen, sagt: „In der Sprechstunde haben wir dank der Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen des Gesundheitszentrums, die für uns da waren, viel gelernt“. B.I. ergänzt: „Hier sind ihre Impfkampagnen eine gute Sache, denn ich habe enorm viel gelernt, indem ich mitarbeiten durfte. Das ist in anderen Praktikumsstellen nicht immer der Fall, wo uns gesagt wird, dass wir nur beobachten sollen. Hier konnte man während der Impfkampagnen beobachten und mitarbeiten.“  Und D.M. und H.W.M. berichten: „Was wir interessant fanden, war die Arbeit im Bereitschaftsdienst/Nachtdienst, denn in der Nacht haben wir viele Fälle in der Entbindungsstation.“

 

Mit Stipendium durch Schule und Uni – Job bei der Brauerei

Nadège I. mit Verena Stamm nach ihrem Schulabschluss

Nadège I. war von klein auf und bis zum Ende des Studiums eine Musterschülerin bzw. -studentin. Es gab nur wenige Jahre, in denen sie nicht die Beste ihrer Klasse war.

Nadège I. beim Besuch im Kinderheim

Dabei war ihr Lebensweg schon als Kind nicht immer einfach. Ihre schwierige familiäre Situation führte fast zum Schulabbruch. Nur dank der Unterstützung mit einem Stipendium – finanziert durch private Spenden – konnte Nadège ihr Abitur, dann ihr Universitätsdiplom bestehen.

Nadège I. als Mitarbeiterin der Brauerei

Recht zeitnah nach ihrem Abschluss bekam sie einen Praktikumsplatz an der Brauerei in Bujumbura – einem der größten Unternehmen und Arbeitgeber in Burundi. „Eine super Gelegenheit für mich, vom akademischen ins berufliche Leben zu wechseln“, schrieb damals Nadège in einer Mail – das war im Sommer 2022. Im Herbst dann die nächste gute Nachricht: Nadège wurde für ein Manager Trainee Programm ausgewählt – für qualifizierte, junge Nachwuchskräfte, die das Unternehmen ständig sucht.

Um sich für die Unterstützung zu bedanken, die ihr ihr selbständiges Leben ermöglicht hat, besuchte Nadège ein Heim des lokalen Partners Fondation Stamm, um den Kindern dort mit kleinen Geschenken eine Freude zu machen. In der Hoffnung, dass sie nie die Hoffnung aufgeben. Wie sie damals.

 

Die Uni im Labor

Seit acht Jahren kooperiert die Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) mit der staatlichen Hochschule Institut National de Santé Publique (INSP). Die EPCM verfügt über ein sehr gut ausgestattetes Labor für Praxisarbeiten und Versuche.

Vor allem in den Ferienzeiten kommen die Studierenden nach Kajaga und werden im Labor bei den Kursen galenische Pharmazie sowie organische und anorganische pharmazeutische Chemie be- und angeleitet. Schön für Laborleiter Emmanuel Ndayikengurukiye sind die Wiedersehen: unter den Studierenden des INSP sind auch immer wieder Absolvent*innen der EPCM, die er in PTA (pharmazeutisch-technische Assistenz) ausgebildet hatte.

Das „Fichte“ fliegt nach Burundi

Der Kontakt der BURUNDI KIDS zum Fichte-Gymnasium in Karlsruhe reicht zurück bis 2012. Tatsächlich war der Austausch aber noch nie so konkret wie jetzt: 2019 nahm eine 8. Klasse das Engagement in die Hand, seitdem besteht ein regelmäßiger Austausch und Kontakt zu einer Schule in Burundi, die sich u.a. dem Umweltschutz verschrieben hat. Jetzt packt eine kleine Reisegruppe aus Karlsruhe die Koffer und fliegt nach Burundi.

Drei Schülerinnen und zwei Lehrerinnen werden die Schulpartnerschaft der Karlsruher*innen mit der Ecole Technique de l’Education Environnementale (ETEE) in Ngozi, im Norden Burundis, konkretisieren und intensivieren. Es ist der erste Besuch an der ETEE. 2022 waren zwei burundische Kolleg*innen auf Deutschlandtour und u.a. auch für einen Benefizabend und Vortrag am Fichte-Gymnasium (s. auch Jahresbericht Burundikids e.V. 2022).

In Ngozi ist man derweil genauso aufgeregt und in Vorfreude wie in Karlsruhe. Wie die Begegnung wohl werden wird? An Ideen für die gemeinsame Zeit mangelt es nicht.