Planungsworkshop

Der Leiter der Lehrwerkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel), Justin Ndikumana reiste nach Uganda, um dort an einem regionalen Planungsworkshop teilzunehmen.

Organisiert hat den Workshop die Handwerkskammer Koblenz mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Die HWK ist seit 2020 in der Region engagiert beim Aufbau von technischen und beruflichen Qualifizierungen und Ausbildungen und möchte auch zur Vernetzung zwischen den Organisationen und Akteur*innen in den Ländern Ostafrikas beitragen.

Zuvor war der Koordinator der HWK in der Region in Burundi und hatte die Werkstatt CPEI besucht.

Kooperationen in Burundi

Zu unserer Arbeit zählt auch, Kooperationen und Partnerschaften zwischen den Institutionen, Organisationen und Unternehmen in Burundi anzuregen und anzuschieben.

So kam es zum Kontakt zu einem lokalen Pharmaunternehmen in Bujumbura, das einen Besuch in seinem Werk akzeptierte. Mit dabei war u.a. Emmanuel Ndayikengurukiye, Leiter des Labors der Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) und Koordinator der Praktika, der sich anschließend um den weiteren Kontakt mit der Firma kümmerte.

Zum Gegenbesuch kam der Direktor des Pharmaunternehmens in die Werkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel), zusammen mit einigen seiner leitenden Mitarbeitenden. Das Unternehmen hat immer Bedarf an qualifiziertem technischem Personal, das Maschinen instand halten kann. Absolvent*innen des CPEI sind dafür bestens ausgebildet.
Darüber hinaus streben die Kolleg*innen noch eine Zusammenarbeit des Unternehmens mit der EPCM an. Genauer gesagt, mit der dortigen PTA-Abteilung (pharmazeutisch-technische Assistenz).

Kooperation mit der Universität

Zusammen mit der ehrenamtlichen Gruppe rund um die Firma Boehringer Ingelheim und dem lokalen Partner, Fondation Stamm, hatte Burundikids e.V. die Lehrwerkstatt CPEI ausgestattet und eingerichtet. Jugendliche mit Vorqualifikation können am Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel eine diplomierte 16-monatige Weiterbildung absolvieren, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Neben dem längeren Fortbildungsgang bietet das CPEI auch eine kürzere Ausbildung an – mit Zertifikat.

Aufgrund der guten Ausstattung der Werkstatt und der fundierten Lehre hat die Université du Burundi eine Zusammenarbeit mit dem CPEI vorgeschlagen. Studierende der Fakultäten für Elektrotechnik und Maschinenbau kommen seitdem für Praktika in die Werkstatt.

CPEI: Werkstatt instandgesetzt

Die Lehrwerkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel) hat einen neuen Anstrich bekommen – wortwörtlich. Neben der neuen Farbe wurde auch das Werkstattdach ausgebessert und die Decken instandgesetzt. Außerdem wurde der Sanitärblock erweitert, um der steigenden Zahl von Lehrlingen gerecht zu werden.

Direktor Justin Ndikumana ist zufrieden. Sein Team und er unterrichten mehrere Teams von Jugendlichen: einen längeren Fortbildungsgang mit Abschluss Diplom – und kürzere Jahrgänge, die mit einem Zertifikat abschließen. Hinzu kommen noch Studierende verschiedener Unis, die für Praktika ins CPEI kommen. Und dann sind da noch die Absolvent*innen des CPEI: die erste Generation hatte sich zu einem Start-Up zusammengeschlossen und übt gemeinsam Arbeiten aus. Ndikumana und sein CPEI-Team begleiten die Jugendlichen dabei und stehen mit Rat zur Seite.

 

Von der Werkstatt CPEI zum Start-Up

Einige Absolvent*innen der Werkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel) in Bujumbura haben ein Start-Up gegründet. Sie hatten 2021 ihre Abschlussdiplome erhalten und daraufhin zusammen mit Kolleg*innen der Fondation Stamm einen Businessplan ausgearbeitet.

Zwischenzeitlich haben die Jugendlichen nochmals an einer Fortbildung zum Thema Entrepreneurship teilgenommen und sich intern organisiert. Aktuell erhielten sie die notwendige Ausstattung, um mit ihrem eigenen kleinen Unternehmen beginnen zu können und in die Praxis umzusetzen, was sie während ihrer Weiterbildung in Industriemechanik im CPEI gelernt hatten. Sie nennen sich Coopération des jeunes entrepreneurs éléctromécaniciens industriels und arbeiten in zwei selbständigen Gruppen.

Mit dem CPEI und der Fondation Stamm haben sie eine Vereinbarung unterzeichnet. Künftig können die Jugendlichen zusammen mit dem CPEI Aufträge annehmen und abarbeiten, sollten diese ihre eigenen Kapazitäten anfangs noch übersteigen. Die Werkstatt hilft dadurch dem Start-Up in der Anfangsphase, sich zu etablieren.

CPEI-Direktor Justin Ndikumana, der die Jugendlichen mit seinem Team auch nach Abschluss ihrer Weiterbildung beim Gründungsprozess begleitet hatte, zeigt sich sichtlich stolz bei der Übergabe der Ausstattung und Werkzeuge. Die Ausstattung wurde ermöglicht durch private Spenden.

Weiterbildung und Praktika im CPEI

Vier Ausbilder*innen kümmern sich in der Werkstatt CPEI um 14 Azubis. Im Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel kann sich nur einschreiben, wer bereits über eine entsprechende Qualifizierung verfügt, zum Beispiel in Elektrotechnik oder Mechanik.

Der aktuelle Jahrgang hat die 16-monatige Weiterbildung in Industriemechanik im November begonnen. Seitdem durchlaufen die Jugendlichen die verschiedenen Arbeitsstationen, bis sie das offizielle Diplom entgegennehmen dürfen.

Freiwillige Helfer*innen, ein Containertransport und Sachspenden u.a. der Firma Boehringer Ingelheim ermöglichten die Ausstattung. Der Leiter der Werkstatt CPEI, Justin Ndikumana, war außerdem zusammen mit einer Kollegin zur Fortbildung in Deutschland. Den ersten offiziellen Jahrgang verabschiedete das CPEI im August in Anwesenheit von Burundis Vizepräsidenten.

In den kommenden Monaten empfängt das CPEI außerdem Praktikant*innen aus technischen Schulen aus unterschiedlichen Landesteilen Burundis. Diese haben Kooperationsverträge mit der Werkstatt für Praktika. Diese finden nachmittags statt, sodass die Ausbildung in Industriemechanik nicht gestört wird. Pro Schüler*in wird dabei ein kleiner Betrag gezahlt, sodass die Werkstatt CPEI die eigene Abhängigkeit von Spenden zumindest ein wenig reduzieren kann.