Von der Werkstatt CPEI zum Start-Up

Einige Absolvent*innen der Werkstatt CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel) in Bujumbura haben ein Start-Up gegründet. Sie hatten 2021 ihre Abschlussdiplome erhalten und daraufhin zusammen mit Kolleg*innen der Fondation Stamm einen Businessplan ausgearbeitet.

Zwischenzeitlich haben die Jugendlichen nochmals an einer Fortbildung zum Thema Entrepreneurship teilgenommen und sich intern organisiert. Aktuell erhielten sie die notwendige Ausstattung, um mit ihrem eigenen kleinen Unternehmen beginnen zu können und in die Praxis umzusetzen, was sie während ihrer Weiterbildung in Industriemechanik im CPEI gelernt hatten. Sie nennen sich Coopération des jeunes entrepreneurs éléctromécaniciens industriels und arbeiten in zwei selbständigen Gruppen.

Mit dem CPEI und der Fondation Stamm haben sie eine Vereinbarung unterzeichnet. Künftig können die Jugendlichen zusammen mit dem CPEI Aufträge annehmen und abarbeiten, sollten diese ihre eigenen Kapazitäten anfangs noch übersteigen. Die Werkstatt hilft dadurch dem Start-Up in der Anfangsphase, sich zu etablieren.

CPEI-Direktor Justin Ndikumana, der die Jugendlichen mit seinem Team auch nach Abschluss ihrer Weiterbildung beim Gründungsprozess begleitet hatte, zeigt sich sichtlich stolz bei der Übergabe der Ausstattung und Werkzeuge. Die Ausstattung wurde ermöglicht durch private Spenden.

Weiterbildung und Praktika im CPEI

Vier Ausbilder*innen kümmern sich in der Werkstatt CPEI um 14 Azubis. Im Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel kann sich nur einschreiben, wer bereits über eine entsprechende Qualifizierung verfügt, zum Beispiel in Elektrotechnik oder Mechanik.

Der aktuelle Jahrgang hat die 16-monatige Weiterbildung in Industriemechanik im November begonnen. Seitdem durchlaufen die Jugendlichen die verschiedenen Arbeitsstationen, bis sie das offizielle Diplom entgegennehmen dürfen.

Freiwillige Helfer*innen, ein Containertransport und Sachspenden u.a. der Firma Boehringer Ingelheim ermöglichten die Ausstattung. Der Leiter der Werkstatt CPEI, Justin Ndikumana, war außerdem zusammen mit einer Kollegin zur Fortbildung in Deutschland. Den ersten offiziellen Jahrgang verabschiedete das CPEI im August in Anwesenheit von Burundis Vizepräsidenten.

In den kommenden Monaten empfängt das CPEI außerdem Praktikant*innen aus technischen Schulen aus unterschiedlichen Landesteilen Burundis. Diese haben Kooperationsverträge mit der Werkstatt für Praktika. Diese finden nachmittags statt, sodass die Ausbildung in Industriemechanik nicht gestört wird. Pro Schüler*in wird dabei ein kleiner Betrag gezahlt, sodass die Werkstatt CPEI die eigene Abhängigkeit von Spenden zumindest ein wenig reduzieren kann.

 

Fortbildung fürs Start-Up

Die Absolvent*innen der Werkstatt für Industriemechanik haben einen Crashkurs in Entrepreneurship bekommen. Anfang Januar fand die dreitägige Fortbildung mit einem externen Consultant im CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel) statt.

Zuvor hatten die Jugendlichen zusammen mit Mitarbeiter*innen der Fondation Stamm einen Businessplan ausgearbeitet und perfektioniert. Nach der aktuellen Fortbildung erhalten sie ein Startkapital für ihre Geschäftsidee. Sie werden auch künftig mit dem CPEI in Kontakt bleiben, um beispielsweise gemeinsam Aufträge und Produktionen wahrzunehmen.

Die Neuen sind da

Die Werkstatt für Industriemechanik geht in die nächste Runde: zwölf Jugendliche haben sich für die knapp anderthalbjährige Fortbildung im Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel, kurz CPEI, angemeldet.

Einschreiben kann sich im CPEI nur, wer entsprechende Vorqualifizierungen in Elektrizität, Mechanik u.a. mit Abschluss der Sekundarschule vorweisen kann. Die Fortbildung sieht dann Kurse in Elektrizität, Metallarbeiten, u.a. vor – aber auch Fachenglisch und Wirtschaft.

Die erste Generation Azubis hatte im CPEI im Spätsommer 2021 ihre Abschlussdiplome erhalten. Im Anschluss daran haben sich die Jugendlichen zu einem kleinen Start-Up zusammengeschlossen und mit Hilfe der Kolleg*innen der Fondation Stamm einen Business-Plan ausgearbeitet. Mit einer Spendenaktion konnte Burundikids e.V. ihren Start finanzieren.

08/2021: Lehrwerkstatt für Industriemechanik als landesweite Referenz

Noch Mitte Juli führte das burundische Bildungsministerium im CPEI (Centre de perfectionnement en électromécanique industrielle) eine Inspektion durch. Geprüft wurde, ob alles notwendige Material vorhanden, die Kurse korrekt abgehalten und Standards eingehalten würden. Die Lehr-Werkstatt für junge Industriemechaniker*innen erhielt von den Inspektoren dabei die Bestnote. Mehr als das: sie schlugen sogar vor, das CPEI als „landesweite Referenz“ zu empfehlen. Bedeutet: Schulen, die ähnliche Ausbildungen in der Theorie anbieten, sollen sich künftig an das CPEI wenden können, um dort Schüler*innen in die Praxis schicken zu können.

Am CPEI können sich Jugendliche mit entsprechender Vorqualifikation für eine einjährige Weiterbildung einschreiben. Die schließen sie mit einem staatlich anerkannten Diplom DAP (diplôme d‘aptitude professionnelle) ab.

Die allererste Generation Auszubildender hat die Ausbildung erfolgreich bestanden: 20 Jugendliche nahmen bei der Diplomfeier ihre Auszeichnungen entgegen. Geladen waren Gäste aus Wirtschaft und Politik. Sogar der Vizepräsident Burundis war – neben einem Vertreter des Bildungsministeriums und einem Abgesandten der Stadtverwaltung Bujumbura – zur Verleihung gekommen und hielt eine motivierende Ansprache für die Absolvent*innen. Das burundische Fernsehen berichtete.

Justin Ndikumana, Direktor des CPEI, war sichtlich stolz. 2017 war er zusammen mit seiner Kollegin Evelyne Ndayishimiye zur Fortbildung nach Deutschland gekommen. Beide haben die Werkstatt dann in Burundi mit aufgebaut, ehe sich das Ausbilder*innen-Team um drei weitere Kolleg*innen vergrößerte. Der nächste Ausbildungslehrgang soll im Oktober starten.

03/2021: Berufsfortbildung im CPEI

Der Centre de perfectionnement en électromécanique industrielle (CPEI) ist eine Lehrwerkstatt zur Fortbildung von Industriemechaniker*innen in Bujumbura. Aktuell sind 27 Jugendliche mit entsprechenden Vorkenntnissen und Qualifikationen dort eingeschrieben. Nach der 18-monatigen Fortbildung werden sie ein entsprechendes Diplom für die Fortbildung erhalten.

Die Werkstatt wurde 2021 offiziell durch das burundische Bildungsministerium akkreditiert. Unter den Azubis ist auch ein ehemaliger Absolvent aus den eigenen Reihen: in der Hauptstadt Gitega unterstützt Burundikids e.V. die Technikerschule Ecole Technique Omnis, die nach der 12. Klasse mit dem Fachabitur abgeschlossen werden kann. Damit sind die Jugendlichen entweder für den Arbeitsmarkt qualifiziert oder für ein Studium bzw. eine Weiterbildung auf demselben Fachgebiet.

Noch einziges Manko, das zeigt, dass Frauen mehr für dieses Berufsbild sensibilisiert werden müssen: unter den Auszubildenden ist nur eine junge Frau. Wesentlich besser ist das Verhältnis beim Personal des CPEI: zwei von vier Ausbilder*innen sind Ingenieurinnen.