Kindertagesstätte Duhinduke in Buterere

Mit Unterstützung von Burundikids e.V. entstand im Viertel Buterere in Bujumbura die Kindertagesstätte Duhinduke. Dieses wichtige Projekt bietet nicht nur Bildung, sondern auch Gemeinschaft und Struktur für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, vor allem in einem der ärmsten Viertel der Stadt.

Die Tagesstätte hat drei Klassen mit insgesamt 257 Kindern, unterrichtet von engagierten Lehrkräften. Die Kinder, im Alter von etwa drei bis sechs Jahren, erleben hier ihre ersten Schritte ins Vorschulleben. Sie lernen spielend und singend die französische Sprache und haben dadurch deutlich bessere Chancen, in der Grundschule Anschluss zu finden. Auch Kinder aus dem nahegelegenen Mutter-Kind-Heim Nyubahiriza finden hier einen Platz. Die Herausforderungen des Alltags sind jedoch präsent: Einige der jüngsten Kinder müssen sich noch an den geregelten Rhythmus gewöhnen. Glücklicherweise hilft Désiré vor allem in den lauten Pausen mit – der junge Kioskbesitzer von nebenan.

Duhinduke ist nicht nur ein Lernort für Kinder, sondern ein Symbol für die Zusammenkunft. Dass Projekt soll zeigen, wie viel durch Bildung, Engagement und gegenseitige Unterstützung erreicht werden kann. Um den Betrieb sicherzustellen, leisten die Eltern einen kleinen Beitrag. Burundikids e.V. finanziert die Einrichtung mit Spenden.

 

Burundische Perspektiven: Ein fotografischer Einblick in den Alltag von Kindern und Jugendlichen

Das Projekt „Burundische Perspektiven“ bietet Kindern und Jugendlichen in Burundi die Möglichkeit, ihre Lebenswelt durch die Linse einer Kamera einzufangen und ihre Perspektiven mit anderen zu teilen. Nach einer kurzen Einführung in die Handhabung der Kameras konnten die acht- bis 18-jährigen Teilnehmer frei fotografieren. Mit Einwegkameras dokumentierten die Jungs ihren Alltag – frei und ohne Vorgaben. Dadurch wurden Kreativität und künstlerischer Ausdruck gefördert und das Selbstbewusstsein gestärkt.

Die entwickelten Fotos, die jedes Kind auch persönlich erhalten hat, geben Einblicke in das Leben junger Menschen in Burundi und sollen dazu beitragen, interkulturellen Dialog und Verständnis zu fördern. Ob in Schulen, Heimen oder anderen Einrichtungen: Das Projekt schafft Gelegenheiten für einen Austausch über verschiedene Kulturen und Lebensrealitäten und sensibilisiert für die Herausforderungen und Chancen der Kinder und Jugendlichen in Burundi.

Weihnachten in Burundi

Weihnachten ist auch in Burundi ein Familienfest, geprägt von religiöser Tradition und Gemeinschaft. Familien besuchen gemeinsam die Kirche und verbringen den Tag mit besonderen Mahlzeiten und Ausflügen – immer vorausgesetzt, sie können es sich (noch) leisten. Für die Kinder ist es natürlich ein magischer Tag mit Geschenken und unvergesslichen Erlebnissen.

Um auch den Kids in den Schulen und Heimen ein besonderes Fest zu ermöglichen, legen sich die Mitarbeitenden oft schon wochenlang im Voraus für die Planungen ins Zeug.

An der Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) in Gatumba zum Beispiel steht Weihnachten ganz im Zeichen der Kinder der dortigen Grundschule und des Kindergartens. Besonders ist das Fest deshalb auch, weil die Familien in Gatumba während der vergangenen Jahre viel durchmachen mussten aufgrund der immer wiederkehrenden Überschwemmungen. Traditionell feiern die Kindergartenkinder kurz vor Weihnachten und bevor es in die Ferien geht mit Gedichten, Liedern und Aufführungen. Dieses Jahr werden erstmals auch die Grundschulklassen in die Organisation einbezogen. Besonders spannend für die Kleinen: der Besuch des Weihnachtsmannes. Die Eltern tragen mit einem kleinen Beitrag zur festlichen Gestaltung bei, bei der es kleine Geschenke wie Süßigkeiten und Getränke gibt.

An der EPCM am Standort Kajaga ist Weihnachten nicht nur ein Kinderfest, sondern auch eine Gelegenheit für das Schulpersonal, das Jahr gemeinsam zu feiern. Rund um die Verkündung der Ergebnisse des ersten Teils des Schuljahres gibt es ein gemeinsames Essen und Zeit für Austausch. Für die Grundschüler*innen werden kleine Preise für herausragende Leistungen vergeben, während ältere Schüler*innen ihre Zeugnisse erhalten.

Das Zentrum Birashoboka, in dem Jungen aus schwierigen Lebenslagen Zuflucht finden, feiert ebenfalls Weihnachten. Die Kinder, die hier ein Zuhause gefunden haben, bekommen neue Kleidung und ein festliches Essen. Dazu sind auch Nachbarskinder eingeladen. Spiele, Tänze und die gemeinsame Zeit stärken die Gemeinschaft.

Weitere Stipendien

Das Stipendienprogramm in Kooperation mit der Stiftung SFFW geht in die nächste und vierte Runde: zehn neue Stipendiat*innen – sieben Mädchen und drei Jungen – werden ab 2025 ihr Vollstipendium in Anspruch nehmen können.

Diesmal tat sich das Team in Burundi beim Auswahlverfahren sehr schwer, berichtet Kollegin Nadège Horimbere. Die Bewerber*innen hätten es diesmal so gut wie alle sehr verdient, ein Stipendium zu bekommen. Letztendlich habe das Team jedoch anhand der internen Checklisten und geführten Interviews eine Rangliste erstellen müssen, um letztendlich die zehn zur Verfügung stehenden Förderungen zu vergeben.

Das SFFW-Stipendium ist ein Vollstipendium, d.h. dass neben den Studiengebühren auch Lebenshaltungskosten mit unterstützt werden. Außerdem erhalten die Studierenden einen Laptop und Zugang zum Internet.

Insgesamt hat das noch junge Programm bislang dann 40 Stipendien vergeben können. Der erste Jahrgang schließt bereits – zumindest zum Teil, abgesehen von längeren Studiengängen wie z.B. Medizin – sein Bachelor-Studium schon ab. Noch sind aber ein Praktikum und die Abschlussarbeiten fällig, bevor dann 2025 das Programm seine ersten Absolvent*innen feiert.

Ein Blick nach Birashoboka

Das Heim liegt im Viertel Kajaga, knapp außerhalb Burundis größter Stadt Bujumbura und direkt am Tanganyikasee. Die von Hochwasser geplagte Siedlung Gatumba liegt nur einige Kilometer weit entfernt in Richtung Landesgrenze zur Demokratischen Republik Kongo.

Das Centre Birashoboka beherbergt derzeit 41 Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren, die längerfristig im Heim leben. Bis auf drei von ihnen gehen alle zur Schule. Zwei Brüder sind ins Heim gekommen, weil ihre Familien in den Überschwemmungen in Gatumba alles verloren hatten.

Im Heim lebt auch der junge Obède. Der Junge zeigt technisches Talent: stolz präsentiert er seinen selbst gebauten, kleinen Helikopter, den er aus Material zusammengebaut hat, das er hier und da auf der Straße fand. Inspiriert habe ihn ein Helikopter, den er mal im Fernsehen gesehen habe, sagt er. In der Schule ist Obède nicht weniger talentiert: er ist Klassenbester und aktuell in der fünften Klasse. Dabei ist der bisherige Lebensweg des 14-Jährigen kein leichter gewesen. Beide Eltern starben, als er noch klein war. Im Heim gehe es ihm gut. Zur Schule gehe er gerne und sein großer Traum: Ingenieur werden.