COSYSPEED Produktion in Burundi


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Auf geht’s zu einer Tour in die COSYSPEED Produktionsstätte in Burundi/Afrika. Wir zeigen Euch, wie es in dem Betrieb aussieht, wer dort arbeitet, welches Entwicklungsprojekt wir unterstützen und es gibt ein informatives Interview mit Nadège Horimbere und Philipp Zieser von Burundikids e.V./Fondation Stamm. COSYSPEED stellt die ersten und einzigen Foto-Zubehör-Produkte „Made in Africa“ her, wie die LENS POUCHES (Objektivbeutel), CAMPILLOW (Kameraschutzkissen) und die GYMBAGS (praktische Tragetaschen) – alles erhältlich im COSYSPEED Online-Shop.

Link zu den Produkten: https://www.cosyspeed.com/en/pages/ma…
Link zu Fondation Stamm: https://www.fondation-stamm.org

 

 

Eindrücke aus der Produktion

Jahres- und Finanzbericht 2020

Liebe Unterstützer*innen und Freund*innen von Burundikids e.V.,

für die meisten Menschen in Burundi war 2020 ein Jahr mit zusätzlichen Herausforderungen.
Gleichzeitig entsteht viel Neues: vor allem die Jugend hat immer öfter Gelegenheit, ihre Ideen
umzusetzen und schafft damit neue Impulse für Burundis Gesellschaft, Wirtschaft und auch Politik.
Eine erfreuliche Entwicklung!

Fehlende Infrastrukturen lassen dennoch weiterhin die heftigen klimatischen Veränderungen in
Burundi sichtbar werden. Die verheerenden Folgen heftiger Regenfälle und der damit einhergehenden
Überschwemmungen beschäftigen Burundis Bevölkerung auch im Jahr 2021. Hinzu kam die
veränderte politische Situation im Land. Genannt seien insbesondere die Präsidentschaftswahlen und
der Tod des vorherigen Präsidenten.

Derweil hat die rasante weltweite Verbreitung des Coronavirus auch Burundi und allen Beteiligten in
unseren Einrichtungen große Sorgen bereitet. Umso erfreulicher ist es, dass der Betrieb ohne große
Probleme fortgeführt werden konnte. Dies war auch der innovativen und schnellen Umsetzung von
Maßnahmen unserer Kolleg*innen zu verdanken – seien es selbstgeschneiderte Schutzmasken oder
selbstgebaute Wasserspender für kontaktloses Händewaschen.

Auch 2020 haben wir Projekte angestoßen, um bisherige Aktivitäten zu ergänzen und zu verbessern.
Zum Beispiel haben wir mit dem Bau einer neuen Lehr-Apotheke begonnen oder die Schule in der
Hauptstadt mit einer Werkstatt erweitert. Außerdem freuen wir uns sehr über eine neue Kooperation,
durch die schon bald ein Jugendcenter entstehen wird.

Für die Unterstützung unserer Arbeit in Burundi bedanke ich mich im Namen aller Kolleg*innen und
Beteiligten. Auch im Namen des BURUNDI KIDS-Teams ein herzliches Dankeschön für ihren wertvollen
Beitrag zu unserer Arbeit!

Martina Wziontek
Vorsitzende

burundikids-eV_Jahresbericht_2020_PDF (Download Link)

Camp Sobel: Lager der Vergessenen

Seit Ende 2019 verzeichnete Burundi Starkregen und Stürme, die zu Erdrutschen, Hochwasser und Zerstörung führten. Besonders hart traf es die Kommune Mutimbuzi, die sich von der wirtschaftlichen Hauptstadt Bujumbura bis zur Grenze der Demokratischen Republik Kongo erstreckt. Größte Siedlung ist Gatumba. Dort traf das Hochwasser zwischenzeitlich bis zu 50.000 Menschen.

Burundikids e.V. und Fondation Stamm konnten für Tausende Familien Hilfe leisten – mit Unterstützung aus Baden-Württemberg, von Stiftungspartner*innen und Privatspenden. Sie fanden zurück ins Leben, betreiben Landwirtschaft und Handel, haben ein Dach über dem Kopf und können ihre Kinder zur Schule schicken. Doch die Mittel waren begrenzt – der Bedarf übertraf die Möglichkeiten.

Als schließlich das Zeltlager der von den Überschwemmungen betroffenen Familien ebenfalls unter Wasser stand, richtete die burundische Regierung ein neues Lager ein. Das Camp Sobel liegt nun einige Kilometer vom Tanganyikasee und dem Fluss Rusizi entfernt, der für die meisten der Schäden gesorgt hatte. Die Regierung bemüht sich, eine langfristige Lösung für die Familien zu finden. Lokale Organisationen, darunter unser Partner Fondation Stamm, leisten Hilfe, soweit es ihre Mittel erlauben. Zum Beispiel stellt das medizinische Team des Krankenhauses Centre Médical Hippocrate (CMH) die medizinische Versorgung im Sanitätszelt sicher. Es ist für die Familien die einzige Möglichkeit, an Medikamente zu kommen. Schwere Fälle werden ins CMH transferiert, wo ein Labor, medizinisches Gerät und Ärzt*innen zur Verfügung stehen. Dort zählt derweil die Versorgung unter- und mangelernährter Kinder zur Tagesroutine. Es sind die Konsequenzen politischer Konflikte der vergangenen Jahre und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft Burundis und letztendlich auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Im September soll die Schule wieder beginnen. Für die zahlreichen Kinder im Lager Sobel vorerst nicht. Eine Schule scheint nicht in Reichweite. Noch überlegen die involvierten Organisationen, wie die Familien und ihre Kinder ins normale Leben zurückfinden können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Bau einer neuen Grundschule für Gatumba

Die Vorschule am Standort Gatumba werden wir durch ein Grundschulangebot erweitern. Gatumba liegt am Tanganyikasee, nur wenige Kilometer vor der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. 2017 hatten Burundikids e.V. und Fondation Stamm eine Vorschule an dem Standort errichtet. Das neue Angebot wurde so gut angenommen, dass zwischenzeitlich die Nachfrage die Kapazitäten übersteigt.

Zusätzlich zur Vorschulbildung soll nun eine Grundschule entstehen, damit die Kinder aus Gatumba am selben Standort weiterlernen können. Nach Abschluss der Klasse 6, so der Plan, können sie in die weiterführenden Klassen der Ecole Polyvalente Carolus Magnus am Standort Kajaga gehen – der nur einige Kilometer in Richtung Großstadt Bujumbura entfernt liegt.

Die neue Grundschule in Gatumba entsteht in Zusammenarbeit mit der Wolfgang R. Fikentscher-Kinderhilfestiftung.

09/2021 Ausbau der Kooperativen

Selbstversorgung durch Ackerbau und Viehhaltung ist die Haupteinkommensquelle in den ländlichen Gebieten Burundis. Das Problembewusstsein für Zusammenhänge zwischen Bevölkerungswachstum und Klimawandel einerseits und ausgelaugten, knappen Böden sowie Mangel an Betriebsmitteln andererseits – und der daraus entstehende Handlungsdruck unter der Landbevölkerung sind sehr groß.

Burundikids e.V. engagiert sich zusammen mit der Fondation Stamm deshalb im Projekt AMELCO (frz: Amélioration par des Coopératives) für den Aufbau und die Stärkung landwirtschaftlicher Kooperativen. AMELCO setzt in den nördlichen Provinzen Ngozi und Muyinga anhand Wissenstransfer, Anschubfinanzierung und Kapitalbildung für Investitionen sowie Erschließung neuer Absatzmärkte auf die Steigerung der Finanzkraft der ländlichen Bevölkerung und auf die gewinnorientierte unternehmerische Tätigkeit der Produzent*innen, bei gleichzeitig nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Positive Effekte sind eine bessere Ernährungssicherheit, Schulbildung für Kinder und eine stärkere soziale Kohäsion in den Kommunen.

Dismas M. ist von Beginn an Mitglied der Kooperative im Ort Kiyange und dort für die Reismühle verantwortlich. Die Maschine schält für die Produzent*innen Reis – gegen Bezahlung an die Kooperative. Neuerdings bildet Dismas M. den jungen Pascal aus, der ihm helfen soll, die hohe Nachfrage zu bedienen. Die Reisernte ist in der Kommune gut ausgefallen. Pascal hatte die Schule während der 7. Klasse aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seiner Familie abbrechen müssen. Das war vor zwei Jahren. Seither half er seinen Eltern bei der Feldarbeit. Mit dem neuen Job bei der Kooperative hofft er, mehr Einkommen für die Familie beitragen zu können.

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Engagement Global.