Seit Ende 2019 verzeichnete Burundi Starkregen und Stürme, die zu Erdrutschen, Hochwasser und Zerstörung führten. Besonders hart traf es die Kommune Mutimbuzi, die sich von der wirtschaftlichen Hauptstadt Bujumbura bis zur Grenze der Demokratischen Republik Kongo erstreckt. Größte Siedlung ist Gatumba. Dort traf das Hochwasser zwischenzeitlich bis zu 50.000 Menschen.
Burundikids e.V. und Fondation Stamm konnten für Tausende Familien Hilfe leisten – mit Unterstützung aus Baden-Württemberg, von Stiftungspartner*innen und Privatspenden. Sie fanden zurück ins Leben, betreiben Landwirtschaft und Handel, haben ein Dach über dem Kopf und können ihre Kinder zur Schule schicken. Doch die Mittel waren begrenzt – der Bedarf übertraf die Möglichkeiten.
Als schließlich das Zeltlager der von den Überschwemmungen betroffenen Familien ebenfalls unter Wasser stand, richtete die burundische Regierung ein neues Lager ein. Das Camp Sobel liegt nun einige Kilometer vom Tanganyikasee und dem Fluss Rusizi entfernt, der für die meisten der Schäden gesorgt hatte. Die Regierung bemüht sich, eine langfristige Lösung für die Familien zu finden. Lokale Organisationen, darunter unser Partner Fondation Stamm, leisten Hilfe, soweit es ihre Mittel erlauben. Zum Beispiel stellt das medizinische Team des Krankenhauses Centre Médical Hippocrate (CMH) die medizinische Versorgung im Sanitätszelt sicher. Es ist für die Familien die einzige Möglichkeit, an Medikamente zu kommen. Schwere Fälle werden ins CMH transferiert, wo ein Labor, medizinisches Gerät und Ärzt*innen zur Verfügung stehen. Dort zählt derweil die Versorgung unter- und mangelernährter Kinder zur Tagesroutine. Es sind die Konsequenzen politischer Konflikte der vergangenen Jahre und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft Burundis und letztendlich auf die Gesundheit der Bevölkerung.
Im September soll die Schule wieder beginnen. Für die zahlreichen Kinder im Lager Sobel vorerst nicht. Eine Schule scheint nicht in Reichweite. Noch überlegen die involvierten Organisationen, wie die Familien und ihre Kinder ins normale Leben zurückfinden können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.