06/2021: Beispiele aus der Krisenzeit – P.N.

Drei, sieben und zehn Jahre alt sind die Kinder von P.N. und seiner Frau E.K. Mit den Kindern konnte E.K. im Lager unterkommen, nachdem die Unwetter das Haus der Familie zerstörte. P.N. rettete sich nicht ins Lager, sondern blieb auf dem Grundstück, um übriggebliebene Gegenstände und noch brauchbares Material zu sammeln und vor Diebstahl zu schützen. Auf der Baustelle bei Wiederaufbau des Hauses hat P.N. aktiv mitgeholfen. Ansonsten lebt die Familie ausschließlich von Landwirtschaft.

06/2021: Beispiele aus der Krisenzeit – A.C.

A.C. lebt mit ihrem Mann und sieben Kindern zusammen in Gatumba. Sie brachte drei und er vier Kinder mit in die Ehe. Vor dieser Ehe lebte A.C. als alleinerziehende Mutter in einem Frauenhaus. In Gatumba kauften sie und ihr Mann ein Grundstück und bauten ein kleines Haus. Dieses wurde, wie viele andere, durch die Überflutungen 2019/2020 beschädigt. Für die Instandsetzung und Bewohnbarkeit des Hauses wurden Türen, Fenster und Zement für den Boden benötigt. Außerdem musste die Toilette instandgesetzt werden.

Auf dem Foto sieht man eine überschwemmte Kirche im Ort Gatumba, Kommune Mutimbuzi.

05/2021: Solidarität in Krisenzeiten

Solidarität in Krisenzeiten
Seit über einem Jahr hat die Kommune Mutimbuzi, nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo, mit Überschwemmungen zu kämpfen. Starke Regenstürme, übergetretene Flüsse und zuletzt der gestiegene Pegel des Tanganyikasees machen den Menschen im Ort Gatumba und dessen Umfeld zu schaffen. Zehntausende haben ihr Obdach verloren und harren immer noch in Zeltlagern aus

Doppelt trifft es Kinder: viele haben ihr Zuhause verloren. Gleichzeitig blieben viele Schulen nicht verschont und stehen unter Wasser. Unterrichten ist dort nicht möglich und die Kinder riskieren, wichtige Tests nicht schreiben zu können, um ins nächste Schuljahr zu kommen.

Die Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) in Kajaga und ihre Vorschule am Standort Gatumba sind selbst vom Hochwasser nicht betroffen. Der Betrieb läuft normal weiter. Mehr als das: in Zeiten der Krise steht Solidarität ganz oben: sechs Schulklassen aus einer Schule in der Nähe, die unter Wasser steht, kommen täglich in die EPCM und werden dort nachmittags von ihren Lehrer*innen unterrichtet. Zumindest ein kleines Stück Alltag…

02/2021: Medikamente für Gatumba

Arztvisite im CMH bei unterernährten Kindern

Nicht nur die Corona-Pandemie beschäftigte Burundi in 2020. Fast das gesamte Jahr war überschattet von Überschwemmungen und ihren fatalen Folgen. Zwischenzeitlich waren rund 50.000 Menschen vor allem in der Region Gatumba, nordwestlich der Stadt Bujumbura, direkt am Tanganyikasee, direkt davon betroffen und in provisorischen Lagern von humanitärer Hilfe abhängig. Burundikids e.V. konnte zusammen mit einigen Partnern und der Fondation Stamm vor Ort konkret und direkt Hilfe leisten. Mehrere tausend Familien erhielten Hilfsgüter, medizinische Behandlung, Material für einen Neuanfang und Hilfe für den Wiederaufbau von Wohnraum.

Mit ins Boot kam auch der Partner action medeor e.V. Zu Jahresbeginn 2021 lieferte das internationale Medikamentenhilfswerk in Kooperation mit BURUNDI KIDS mehrere Pakete dringend benötigter Medikamente und speziell angereicherter Babynahrung für unterernährte Kinder. Das medizinische Personal der Fondation Stamm in Burundi kümmert sich um die entsprechende Versorgung und Verteilung. Viele der Kinder und ihre Familien, die schwerwiegende Symptome aufweisen, werden im Krankenhaus Centre Médical Hippocrate (CMH) behandelt, welches von unserem Partner burundikids Schweiz unterstützt wird.

01/2021: Für die Familien in Gatumba

Für die Familien in Gatumba
Seit Jahresbeginn 2020 war es zu mehreren Überschwemmungen und Erdrutschen in Burundi gekommen. Besonders betroffen: die Region zwischen Bujumbura und der Grenze zum Nachbarstaat Kongo im Westen. Bis zu 50.000 Menschen waren zwischenzeitlich vom Hochwasser betroffen, darunter viele Familien mit Kindern und Babys. Tausende harren bis heute noch in Lagern in Zeltplanen aus – ohne Hab und Gut, angewiesen auf Hilfslieferungen und quasi schutzlos Cholera und Covid-19 ausgeliefert..

Der lokale Partner, Fondation Stamm, ist in der Region seit vielen Jahren verankert: dort befinden sich die Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM), deren Vorschule und das Krankenhaus Centre Médical Hippocrate (CMH). Zwar waren die Einrichtungen selbst nicht von den Katastrophen betroffen, jedoch zahlreiche Familien im Umfeld und deren Kinder die EPCM besuchen sowie Kolleg*innen, die in den Einrichtungen arbeiten.

Dank privater Spenden konnten wir den Menschen in den Lagern schnell nach den Katastrophen Hilfe anbieten, in erster Linie mit Hilfsgütern, aber auch mit medizinischer Versorgung für Kinder und ältere Menschen. Die Erstversorgung findet in den Lagern statt, weitere Behandlungen im Labor und auch eine stationäre Aufnahme sind kostenlos im CMH möglich. Auch psychosoziale Begleitung ist ein wichtiger Faktor, vor allem für Kinder.

Zusammen mit dem Land Baden-Württemberg, Burundis offizielles Partnerland, und der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg sowie dem Partner ALTERNAID kann die Unterstützung für die Familien in den Lagern deutlich ausgeweitet werden. Neben medizinischer Versorgung für die ganze Familie – zwei Ärzte und eine Krankenschwester arbeiten täglich in den Lagern – und Unterstützung mit Schulmaterial für die Kinder und Jugendlichen sieht das Programm auch Hilfe mit verschiedenen Gütern des täglichen Bedarfs vor – allen voran für Schwangere und Familien mit Neugeborenen. Außerdem werden Unterkünfte wieder instand gesetzt, sodass die Familien aus den Lagern und zurück in ihre Häuser ziehen können. Wichtig ist dabei auch die Prävention künftiger Überschwemmungen. Mit Anschubfinanzierungen und Saatgut können die Familien zurück in einen neuen Alltag finden – ohne Abhängigkeit und mit neuer Perspektive.

Begleitend zu allen Maßnahmen sprechen die Kolleg*innen über Corona und Covid-19 und tragen so zu einer stärkeren Sensibilisierung bei. Vorrichtungen wie Honyorukarabe für das kontaktlose Händewaschen sind dabei ein weiterer Vorteil, besonders in Regionen, wo sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit ist.

06/2020: Hilfe für Familien nach dem Hochwasser

Hilfe für Familien nach dem Hochwasser
Laut Berichten der Vereinten Nationen sind bis zu 90% der Kleinstadt Gatumba von den Überschwemmungen betroffen gewesen. Das sind 40.000 Menschen in der Region zwischen wirtschaftlicher Hauptstadt Bujumbura und Grenze des Nachbarstaats Demokratische Republik Kongo. Gerade einmal knapp über 1.100 Haushalte konnten in einem provisorisch eingerichteten Lager Zuflucht finden. Einige Familien hatten auch Unterschlupf bei den Einrichtungen des lokalen Partners von Burundikids e.V., Fondation Stamm, gefunden, insbesondere in der Vorschule in Gatumba.

In Zeiten der Corona-Pandemie ist das Hochwasser eine zusätzliche Belastung, sowohl für die betroffenen Familien als auch für die HelferInnen. KollegInnen der Fondation Stamm leisten Hilfe, wo sie können. Neben Lieferungen von Trinkwasser und medizinischer Versorgung bieten sie eine psychosoziale und auch juristische Begleitung an. Besonders kranke Fälle werden ins nahegelegene Krankenhaus der Fondation Stamm, Centre Médical Hippocrate (CMH) transferiert, wo sie kostenlos behandelt werden.

Neben der finanziellen und materiellen Unterstützung für die Betroffenen der Überschwemmungen versucht Burundikids e.V. außerdem auf den Schutz der Mitarbeitenden zu achten. Lieferungen von Schutzmasken und Anschaffung von Desinfektionsmitteln inklusive.