Für die Familien in Gatumba
Seit Jahresbeginn 2020 war es zu mehreren Überschwemmungen und Erdrutschen in Burundi gekommen. Besonders betroffen: die Region zwischen Bujumbura und der Grenze zum Nachbarstaat Kongo im Westen. Bis zu 50.000 Menschen waren zwischenzeitlich vom Hochwasser betroffen, darunter viele Familien mit Kindern und Babys. Tausende harren bis heute noch in Lagern in Zeltplanen aus – ohne Hab und Gut, angewiesen auf Hilfslieferungen und quasi schutzlos Cholera und Covid-19 ausgeliefert..

Der lokale Partner, Fondation Stamm, ist in der Region seit vielen Jahren verankert: dort befinden sich die Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM), deren Vorschule und das Krankenhaus Centre Médical Hippocrate (CMH). Zwar waren die Einrichtungen selbst nicht von den Katastrophen betroffen, jedoch zahlreiche Familien im Umfeld und deren Kinder die EPCM besuchen sowie Kolleg*innen, die in den Einrichtungen arbeiten.

Dank privater Spenden konnten wir den Menschen in den Lagern schnell nach den Katastrophen Hilfe anbieten, in erster Linie mit Hilfsgütern, aber auch mit medizinischer Versorgung für Kinder und ältere Menschen. Die Erstversorgung findet in den Lagern statt, weitere Behandlungen im Labor und auch eine stationäre Aufnahme sind kostenlos im CMH möglich. Auch psychosoziale Begleitung ist ein wichtiger Faktor, vor allem für Kinder.

Zusammen mit dem Land Baden-Württemberg, Burundis offizielles Partnerland, und der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg sowie dem Partner ALTERNAID kann die Unterstützung für die Familien in den Lagern deutlich ausgeweitet werden. Neben medizinischer Versorgung für die ganze Familie – zwei Ärzte und eine Krankenschwester arbeiten täglich in den Lagern – und Unterstützung mit Schulmaterial für die Kinder und Jugendlichen sieht das Programm auch Hilfe mit verschiedenen Gütern des täglichen Bedarfs vor – allen voran für Schwangere und Familien mit Neugeborenen. Außerdem werden Unterkünfte wieder instand gesetzt, sodass die Familien aus den Lagern und zurück in ihre Häuser ziehen können. Wichtig ist dabei auch die Prävention künftiger Überschwemmungen. Mit Anschubfinanzierungen und Saatgut können die Familien zurück in einen neuen Alltag finden – ohne Abhängigkeit und mit neuer Perspektive.

Begleitend zu allen Maßnahmen sprechen die Kolleg*innen über Corona und Covid-19 und tragen so zu einer stärkeren Sensibilisierung bei. Vorrichtungen wie Honyorukarabe für das kontaktlose Händewaschen sind dabei ein weiterer Vorteil, besonders in Regionen, wo sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit ist.