Fortbildung fürs Start-Up

Die Absolvent*innen der Werkstatt für Industriemechanik haben einen Crashkurs in Entrepreneurship bekommen. Anfang Januar fand die dreitägige Fortbildung mit einem externen Consultant im CPEI (Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel) statt.

Zuvor hatten die Jugendlichen zusammen mit Mitarbeiter*innen der Fondation Stamm einen Businessplan ausgearbeitet und perfektioniert. Nach der aktuellen Fortbildung erhalten sie ein Startkapital für ihre Geschäftsidee. Sie werden auch künftig mit dem CPEI in Kontakt bleiben, um beispielsweise gemeinsam Aufträge und Produktionen wahrzunehmen.

Die Neuen sind da

Die Werkstatt für Industriemechanik geht in die nächste Runde: zwölf Jugendliche haben sich für die knapp anderthalbjährige Fortbildung im Centre de Perfectionnement en Electromécanique Industriel, kurz CPEI, angemeldet.

Einschreiben kann sich im CPEI nur, wer entsprechende Vorqualifizierungen in Elektrizität, Mechanik u.a. mit Abschluss der Sekundarschule vorweisen kann. Die Fortbildung sieht dann Kurse in Elektrizität, Metallarbeiten, u.a. vor – aber auch Fachenglisch und Wirtschaft.

Die erste Generation Azubis hatte im CPEI im Spätsommer 2021 ihre Abschlussdiplome erhalten. Im Anschluss daran haben sich die Jugendlichen zu einem kleinen Start-Up zusammengeschlossen und mit Hilfe der Kolleg*innen der Fondation Stamm einen Business-Plan ausgearbeitet. Mit einer Spendenaktion konnte Burundikids e.V. ihren Start finanzieren.

08/2021: Lehrwerkstatt für Industriemechanik als landesweite Referenz

Noch Mitte Juli führte das burundische Bildungsministerium im CPEI (Centre de perfectionnement en électromécanique industrielle) eine Inspektion durch. Geprüft wurde, ob alles notwendige Material vorhanden, die Kurse korrekt abgehalten und Standards eingehalten würden. Die Lehr-Werkstatt für junge Industriemechaniker*innen erhielt von den Inspektoren dabei die Bestnote. Mehr als das: sie schlugen sogar vor, das CPEI als „landesweite Referenz“ zu empfehlen. Bedeutet: Schulen, die ähnliche Ausbildungen in der Theorie anbieten, sollen sich künftig an das CPEI wenden können, um dort Schüler*innen in die Praxis schicken zu können.

Am CPEI können sich Jugendliche mit entsprechender Vorqualifikation für eine einjährige Weiterbildung einschreiben. Die schließen sie mit einem staatlich anerkannten Diplom DAP (diplôme d‘aptitude professionnelle) ab.

Die allererste Generation Auszubildender hat die Ausbildung erfolgreich bestanden: 20 Jugendliche nahmen bei der Diplomfeier ihre Auszeichnungen entgegen. Geladen waren Gäste aus Wirtschaft und Politik. Sogar der Vizepräsident Burundis war – neben einem Vertreter des Bildungsministeriums und einem Abgesandten der Stadtverwaltung Bujumbura – zur Verleihung gekommen und hielt eine motivierende Ansprache für die Absolvent*innen. Das burundische Fernsehen berichtete.

Justin Ndikumana, Direktor des CPEI, war sichtlich stolz. 2017 war er zusammen mit seiner Kollegin Evelyne Ndayishimiye zur Fortbildung nach Deutschland gekommen. Beide haben die Werkstatt dann in Burundi mit aufgebaut, ehe sich das Ausbilder*innen-Team um drei weitere Kolleg*innen vergrößerte. Der nächste Ausbildungslehrgang soll im Oktober starten.

03/2021: Berufsfortbildung im CPEI

Der Centre de perfectionnement en électromécanique industrielle (CPEI) ist eine Lehrwerkstatt zur Fortbildung von Industriemechaniker*innen in Bujumbura. Aktuell sind 27 Jugendliche mit entsprechenden Vorkenntnissen und Qualifikationen dort eingeschrieben. Nach der 18-monatigen Fortbildung werden sie ein entsprechendes Diplom für die Fortbildung erhalten.

Die Werkstatt wurde 2021 offiziell durch das burundische Bildungsministerium akkreditiert. Unter den Azubis ist auch ein ehemaliger Absolvent aus den eigenen Reihen: in der Hauptstadt Gitega unterstützt Burundikids e.V. die Technikerschule Ecole Technique Omnis, die nach der 12. Klasse mit dem Fachabitur abgeschlossen werden kann. Damit sind die Jugendlichen entweder für den Arbeitsmarkt qualifiziert oder für ein Studium bzw. eine Weiterbildung auf demselben Fachgebiet.

Noch einziges Manko, das zeigt, dass Frauen mehr für dieses Berufsbild sensibilisiert werden müssen: unter den Auszubildenden ist nur eine junge Frau. Wesentlich besser ist das Verhältnis beim Personal des CPEI: zwei von vier Ausbilder*innen sind Ingenieurinnen.