Im Oktober war Christine Ntahe zum ersten Mal ins Mutter-Kind-Heim Nyubahiriza gekommen. Sie hatte damals um eine vorübergehende Unterkunft für ein Mädchen gebeten, das sie von der Straße aufgenommen hatte. Ntahe ist seit 2022 Präsidentin des burundischen Roten Kreuzes.

Die 74-Jährige war überrascht von der großen Anzahl der Frauen und Mädchen im Heim und der beispielhaften Art und Weise, wie sie im Zentrum betreut werden, sowie von der Sauberkeit und Ordnung im Heim. Für diese Arbeit zugunsten derer, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt würden, sei sie sehr dankbar. Ntahe versprach damals, wiederzukommen.

Ihr Wort hat sie nun gehalten: sie kam zurück ins Mutter-Kind-Heim und brachte für die Mädchen Hygieneartikel, Brot und Saft für die Kids. Sie blieb kurz, um zusammen mit den Betreuerinnen des Heims den Mädchen vor allem die wiederverwendbaren Binden zu erklären.

Seit 2009 gehört Ntahe dem burundischen Roten Kreuz an. Sie hatte mehrere Jahrzehnte als Journalistin für das staatliche Radio und Fernsehen gearbeitet, wo sie bereits dafür gesorgt hatte, dass Kinder eine Stimme bekommen. Außerdem hat sie sich als Menschen- und Kinderrechteaktivistin einen Namen gemacht. Da sie sonntags immer für Straßenkinder eine Mahlzeit ausgegeben hatte, wurde sie liebevoll maman dimanche (Mama Sonntag) genannt.