Das burundische Gesundheitssystem hat sich seit Kriegsende stets weiterentwickelt. Viele Untersuchungen und Behandlungen sind zwischenzeitlich möglich, die vor wenigen Jahren noch undenkbar schienen. Gleichzeitig sind viele spezialisierte Behandlungen und Untersuchungen nur für diejenigen zugänglich, die das notwendige Geld dafür haben. Auch die grundlegende medizinische Grundversorgung ist nicht flächendeckend in Burundi sichergestellt. Noch immer sterben Menschen, weil keine Hilfe in erreichbarer Nähe war.

Das Centre Médical Hippocrate (CMH) ist ein Krankenhaus knapp außerhalb der Großstadt Bujumbura, direkt am Tanganyikasee und nahe der Grenze zum Nachbarland Demokratische Republik Kongo. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen Fondation Stamm in Burundi, Burundikids e.V. und dem Hauptfinanzierer Stiftung burundikids Schweiz eröffnete 2010 und wurde seitdem um einige Angebote erweitert. In der Region gilt es als Referenz.

Gleichzeitig sind spezialisierte Behandlungen und vor allem Operationen im CMH nicht möglich. Patient*innen mit entsprechendem Bedarf werden an größere Kliniken in der Stadt überwiesen, sofern die Behandlungen dort möglich sind. Darüber hinaus bemüht sich das CMH um internationale Kooperationen mit Ärzteteams. Zum Beispiel mit den Chirurgen von Beta Humanitarian Help von der Beta Klinik in Bonn.

Im November 2019 waren der Chirurg Dr. Sattler und sein Team zum ersten Mal im Einsatz in Burundi, wo sie zusammen mit dem burundischen Krankenhauspersonal Patient*innen operieren konnten, die ansonsten in Burundi wahrscheinlich keine Hilfe bekommen hätten. Die meisten von ihnen hätten ohnehin nicht das Geld für die Behandlungen.

Die Zusammenarbeit lief so gut, dass das Team von Beta Humanitarian beschloss, wiederzukommen und eine regelmäßige Verbindung zum CMH aufzubauen. Dann kam Corona und machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Im April 2022, nach einiger Vorbereitungszeit und Besprechungen, war es dann wieder soweit: Dr. Sattler und sein Team kamen zum zweiten Einsatz ins CMH, wo sie in zwei Operationssälen zahlreichen jungen und älteren Patient*innen schwierige chirurgische Eingriffe ermöglichten. Im einen oder anderen Fall waren diese Eingriffe sogar lebensrettend.

Fotos: Beta Humanitarian Help