Noch in ihrer Schulzeit wurde Arielle N. schwanger – sie musste deshalb die Schule unterbrechen, so will es das burundische Gesetz. Ihre Familie hatte die ungewollte Schwangerschaft als Schande empfunden und das Mädchen verstoßen. Sie suchte in der Stadt Bujumbura ihr Glück und verbrachte dort Zeit auf der Straße. Beamte in einem Stadtviertel nahmen sich ihr an und vermittelten sie ans Mutter-Kind-Heim Centre Nyubahiriza, wo sie Unterschlupf erhalten konnte.

Die Mitarbeiterin des Heims, Psychologin Joelle Vyukusenge, bereitete zusammen mit Arielle ihre Reintegration vor. Arielle ist erst 17 Jahre alt – die hat demnach noch gute Chancen, die Schule wieder aufzunehmen und einen Abschluss zu absolvieren.

Als die Psychologin und Arielle an deren Elternhaus im ländlichen Umfeld von Bujumbura ankamen, wurden sie freundlich von den Eltern empfangen. Die Mutter arbeitet als Lehrerin, der Vater als Agronom. Sie zeigten sich versöhnlich und waren bereit, ihre Tochter wieder bei sich aufzunehmen – und sicherzustellen, dass sie die Schule wieder besuche.