Als sie noch in der Schule war und die Klasse nicht bestanden hatte, beschloss Florence N., die Schule abzubrechen und nach Bujumbura zu gehen. Dort, in der Großstadt, mehrere Hundert Kilometer von ihrer Heimat Kirundo (Norden Burundis) entfernt, hoffte sie, Arbeit und ein besseres Leben zu finden. Sie nahm einen Job als Haushaltshilfe an.
Von dem Jungen, der mit ihr im selben Haushalt arbeitete, wurde Florence schwanger – er leugnete jedoch die Vaterschaft. Florence gebar Zwillinge. Ihren Job verlor sie – nach Hause konnte sie in ihrer Situation auch nicht. Folglich bat sie die Behörden um Hilfe, die sie mit dem Mutter-Kind-Heim Nyubahiriza in Verbindung brachten.
Heute ist Florence 22 Jahre alt, ihre Kinder eineinhalb Jahre. Für sie ist der Zeitpunkt gekommen, zurück in ihre Heimat zu ziehen, und mit ihrer Mutter zusammenzuleben. Die Mitarbeiterin und Psychologin Joelle Vyukusenge kümmerte sich um die Familienzusammenführung und begleitete die junge Mutter mit ihren Zwillingen in den Norden Burundis – auf teils schwer passierbaren Pisten und streckenweise mit dem Motorradtaxi.
Florences Mutter freute sich über die Rückkehr der Tochter – sie hätte nicht mehr damit gerechnet, sie wiederzusehen. Florence ihrerseits versprach, mit der Anschubfinanzierung, die sie erhalten hatte, in Landwirtschaft und Viehzucht zu investieren und somit zum gemeinsamen Haushalt beizutragen.