Angélique Irakoze und Joëlle Vyukusenge sind die neuen Mitarbeiterinnen im Mutter-Kind-Heim Centre Nyubahiriza. Das Zentrum ist ein geschützter Ort für Mädchen, die oft sexuelle Gewalt erfahren haben.

Erstere nahm die Arbeit im Heim in Bujumbura auf, nachdem sie seit 2019 zwei Jahre lang im Kinderheim in der Provinz Muramvya gearbeitet hatte, das die Fondation Stamm dort betreibt. Psychologin Vyukusenge ist seit Juni im Mütterheim in Mutakura. Seit 2018 hatte sie für die Fondation Stamm in einem Heim für Kinder in einem südlichen Stadtteil von Bujumbura gearbeitet.

Die größten Aufgaben der beiden sind die psychosoziale Betreuung und Wiedereingliederung der Mädchen und jungen Frauen, die in Nyubahiriza aufgenommen werden. „Die Arbeit ist hier und jetzt eine komplett andere. Im Kinderheim, in dem ich vorher gearbeitet hatte, war es notwendig, die aufnehmenden Familien zu unterstützen, damit sie sich zutrauten, ihre Kinder wieder zu sich zu nehmen. Hier ist das anders: die Mädchen können ihr Leben komplett selbständig in die Hand nehmen. Und wir begleiten sie auf diesem Weg“, beschreibt Psychologin Joelle Vyukusenge die Reintegrationsarbeit. Kollegin Irakoze ergänzt: „Einigen jungen Müttern können wir die Rückkehr in die Schule ermöglichen – sie werden längerfristig betreut. Diejenigen, die nicht zur Schule gehen können, haben die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu absolvieren.“ Zur Arbeit gehören deshalb auch Besuche bei den Mädchen und jungen Frauen an ihren Praktikums-, Arbeits- oder Schulplätzen. Immer mit dem Hintergrundwissen: es handelt sich in den meisten Fällen um Kinder mit Kindern.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Frauen funktioniert gut, sie tauschen sich täglich aus – über ihre Fälle bei der Arbeit, aber auch über andere Themen. „Wenn mal eine Meinungsverschiedenheit zwischen uns aufkommt, versuchen wir diese sofort auch zwischen uns zu regeln. Nichts aufschieben, nichts nach außen tragen“, sind sich Angélique Irakoze und Joelle Vyukusenge einig.

Unterstützt werden die beiden Frauen von einer jungen Frau, die seit einigen Jahren mit ihrer Tochter im Heim lebt und aktuell die Schule abgeschlossen hat. Sie kennt die Prozeduren und Regeln im Heim mit am besten und hat den Zugang zu den Mädchen. An ihrer Seite stehen außerdem noch ein Koch und zwei Wächter. Regelmäßig ins Heim kommen außerdem eine Kollegin, die für Alphabetisierungskurse zuständig ist, und eine Krankenschwester, die die Bewohnerinnen und ihre Kinder regelmäßig durchcheckt.