Anfang April hatte die Fondation Stamm mit Unterstützung von Burundikids e.V. und Finanzierung von Ein Herz für Kinder Nahrungsmittel an 300 Kinder im Flüchtlingslager Sobel ausgeben können.
Im Lager leben Familien, die in den vergangenen drei Jahren immer wieder vor den Hochwassern im Westen Burundis, nahe dem Tanganyikasee, fliehen mussten und dabei ihre Unterkunft sowie Hab und Gut verloren hatten. Die Situation im Lager bleibt prekär – sei es aus hygienischer oder sozialer Perspektive oder in Bezug auf Bildung, Gesundheit und Ernährung.
Vor jeder Verteilung von Hilfsgütern und Nahrung werden zusammen mit den Verantwortlichen des Lagers, den burundischen Behörden und unter Koordination der Vereinten Nationen Listen erstellt, um Transparenz zu wahren und Ungerechtigkeiten vorzubeugen.
Der Vertreter der Flüchtlinge im Lager betonte, wie dankbar die Geste entgegengenommen werde. Angesichts aller Krisen weltweit seien Burundi und insbesondere die Menschen in Sobel in Vergessenheit geraten. Die Hilfe sei spürbar weniger geworden, Kinder müssten zeitweise tagelang ohne etwas zu Essen auskommen. „Selbst wir haben mit bloßem Auge und ohne medizinisches Wissen gesehen, dass hier sehr viele Kinder unterernährt sind“, berichtet ein Kollege.
Ein Grund mehr für Burundikids e.V. und den lokalen Partner, Fondation Stamm, sich für die Familien im Lager einzusetzen. Bei den Verteilungen werden nicht nur Lebensmittelhilfen (z.B. Mais, Reis, Bohnen), sondern z.B. auch Haushaltsgüter und Schulmaterialien ausgegeben. Zudem wird mit einem medizinischen Team die Grundversorgung im Lager sichergestellt. Schwerer zu behandelnde Fälle werden ins nahegelegene Krankenhaus transferiert – und dort ebenfalls kostenlos behandelt.
Langfristige Lösungen für die überschwemmten Gebiete seien laut burundischer Regierung wohl in Planung. Die Umsetzung benötigt jedoch viel Zeit und Geld. Bis dahin müssen die Familien weiter in Sobel ausharren und hoffen, dass sie nicht vergessen werden.