Überschwemmungen in Burundi
Mitte April kam es erneut zu starken Regenfällen. Der Fluss Rusizi und der Tanganyikasee sind dadurch übergetreten und haben weite Teile der Region zwischen Bujumbura und der Grenze zur DR Kongo überschwemmt. Laut eines Berichts von UN OCHA sind 30.000 Menschen betroffen und haben sich in trockene Gebiete geflüchtet. Viele leben entlang der geteerten Hauptstraße und sind auf Hilfslieferungen angewiesen. Darunter sind auch MitarbeiterInnen des Centre Médical Hippocrate und der Ecole Polyvalente Carolus Magnus. Die Schule und das Krankenhaus in Kajaga sowie die Vorschule in Gatumba sind verschont geblieben. Auch dort erhalten betroffene Familien Unterschlupf. Andernorts können Tausende Kinder nicht weiterlernen, weil ihre Schulen unter Wasser stehen. An mehreren Stellen im Land kam es zudem zu Erdrutschen. Wichtige Zufahrtsstraßen sind abgesackt und machen einen Güterverkehr immer schwieriger.
Schreiner Emmanuel Ntamarerero erlebt mit seiner Familie die zweite Überschwemmung in diesem Jahr. Er arbeitet an der Schule Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM). Nach der ersten Katastrophe am Jahresanfang zog sich das Wasser relativ schnell wieder zurück. Die Familie säuberte alles von Grund auf, richtete sich wieder ein. Dieses Mal steht das Wasser noch höher. Emmanuel rettete, was er konnte: bei Bekannten in trockenen Vierteln Gatumbas lagerten sie einen Teil ihres Hab und Guts ein. Seine Familie und er sind bei Freunden untergekommen.
Stark betroffen ist auch Révérien Kibandaruzi, Mitarbeiter im Krankenhaus Centre Médical Hippocrate (CMH). Das Haus, in dem er wohnte, ist zusammengestürzt. „Glücklicherweise war ich in dem Moment bei der Arbeit“, sagt er. Aus den Trümmern rettete er einige Wellbleche, mit denen er sich einen neuen Unterstand notdürftig zusammenbaute, in dem er bis dato schläft.