Freiburg/Köln/Bujumbura. Der Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V. aus Freiburg ermöglicht vom 4. Februar bis 18. Februar gemeinsam mit burundikids e.V. (Köln und Karlsruhe) Operationen für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKG) im ostafrikanischen Burundi. Der süddeutsche Verein baut seit 2002 umfassende und nachhaltige Hilfsprojekte für Spaltkinder in Entwicklungsländern auf. In Kooperation mit einheimischen Ärzten werden so jährlich 4.000 Operationen und Folgebehandlungen wie Sprachtherapie und Kieferorthopädie für mittellose Kinder möglich. Aktuell ist die Deutsche Cleft Kinderhilfe eine Partnerschaft eingegangen mit burundikids e.V., der sich seit 2003 für Kinderrechte und Bildung exklusiv in Burundi einsetzt, dem Partnerland Baden-Württembergs. Gemeinsam möchten sie den Kindern und Jugendlichen – aber auch erwachsenen Patienten – die Rückkehr in ein normales Leben ermöglichen. Menschen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte leiden häufig unter extremer Ausgrenzung, können oft nicht richtig essen und trinken und haben große Probleme beim Sprechen.

Unter der Leitung des Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen Dr. Dr. Oliver Blume aus München, bereitet sich ein erfahrenes Ärzte-Team der Deutschen Cleft Kinderhilfe auf den ersten zweiwöchigen Einsatz in Burundi vor.
Unter der Leitung des Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen Dr. Dr. Oliver Blume aus München, bereitet sich ein erfahrenes Ärzte-Team der Deutschen Cleft Kinderhilfe auf den ersten zweiwöchigen Einsatz in Burundi vor. Vor Ort kümmert sich burundikids e.V. mit seinem lokalen Partner um die Bekanntmachung der anstehenden Operationen im Krankenhaus „Centre Médical Hippocrate“ (CMH). Dies geschieht vor allem über Ankündigungen in den sonntags prall gefüllten Kirchen, in Schulen und übers Radio. Viele Patienten erfahren so zum ersten Mal in ihrem Leben, dass es Hilfe für sie gibt und sie von ihrer Entstellung erlöst werden können. Schon jetzt warten die Patienten auf das Eintreffen des Ärzteteams.

„Während des Einsatzes sollen nicht nur Patienten operiert werden, die sonst keinen Zugang zu diesem Eingriff hätten. Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und Hilfe zur Selbsthilfe. Deswegen praktizieren wir mit burundischen Kollegen, um sie weiterzubilden. Sie sollen auch nach unserer Abreise das Projekt weiterentwickeln, eine „Spaltsprechstunde“ einrichten und mittelfristig selbst Operationen durchführen. Unser Ziel ist der Aufbau einer permanenten LKG-Station, an die sich die Menschen wenden können“, sagt Dr. Dr. Blume.

Burundi zählt nach dem zehnjährigen Bürgerkrieg laut aktuellem „Welthunger-Index“ zu den drei ärmsten Staaten der Welt. 60% der Menschen gelten als unterernährt, nur die Hälfte aller Kinder kann zur Schule gehen. Medizinische Versorgung ist oft nicht zugänglich oder nicht erschwinglich. Das CMH wurde 2010 von der Stiftung burundikids Schweiz in Kooperation mit burundikids e.V. im ländlichen Umfeld der Hauptstadt Bujumbura gebaut, um die medizinische Versorgung von 80.000 Menschen zu verbessern. 2011 und 2014 wurde es um eine Gynäkologie und eine Pädiatrie erweitert. Das Krankenhaus verfügt außerdem über ein Labor, eine Apotheke und die einzige Ambulanz im größeren Umfeld. Langfristig möchten burundikids e.V. und Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V. es um eine Station für Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten erweitern.

Mehr Infos zur Deutschen Cleft Kinderhilfe e.V.: www.spaltkinder.org.