Hallo und „amahoro“ an ALLE, die sich für burundikids interessieren!

Ich bin Julia, eine von den ersten vier Freiwilligen, die in der „Fondation Stamm“ gearbeitet haben. Zusammen mit Lena, Marie und Philipp habe ich von September 2006 bis August 2007 einen meiner vielleicht schönsten, prägendsten und intensivsten Lebensabschnitte verbracht.

Noch immer lassen mich die Erfahrungen, die ich in diesem kleinen Land in Mittel/Ost- Afrika gemacht habe nicht los, denn in der dort verbrachten Zeit ist Burundi wie zu einer zweiten Heimat geworden. Dazu haben sicher auch Verena (die Gründerin und Leiterin der Fondation Stamm) und ihr burundischer Mann Benoit beigetragen, von denen es in diesen Monaten unglaublich viel Unterstützung gab, als Ersatzfamilie. Ja, und natürlich „unsere“ Kinder…das was man selbst geben konnte, bekam man 1000fach zurück.

Wer Lust hat mehr über meinen Aufenthalt, meine Arbeit, meine Erfahrungen und Emotionen zu lesen, der bekommt unter www.burundibar.blogspot.com Einblicke in eine ganz andere Welt. Die vielen positiven und auch negativen Erlebnisse bannen mich bis heute.

Julia im Straßenkinderheim „Birashoboka“ in Burundi
Zusammen mit den Kindern des „Centré Uranderera“ haben wir gewohnt, gelebt, gelacht und geweint. Dort waren wir einfach da, als Ansprechpartner, Spielgefährte, Ersatzmama, Krankenschwester und vieles mehr. Irgendwie haben wir dazugehört: zu der großen „Familie“ von über 60 Kindern. Besonders gern habe ich die Arbeit im Straßenkinderheim „Birashoboka“ gehabt und den dazugehörenden Gitarrenunterricht. Einige der Jungs sind sehr begabt und es war schön zu sehen, dass ich ihnen etwas anderes bieten konnte, als sich auf der Straße die Zeit zu vertreiben. Diese Jungs haben einen unglaublich großen Ehrgeiz Neues zu lernen. Ganz anders als in Deutschland. Es war für sie ein großes Geschenk, Unterricht, egal von welcher Sorte, zu bekommen. Trotz allem, was sie in ihrem kurzen Leben bereits erlebt haben und mit ansehen mussten. Viele von ihnen sind ehemalige Kindersoldaten, ihr Lebensmut ist ungebrochen und der Blick richtet sich immer nach vorn!

Regelmäßig habe ich zudem, zusammen mit Marie, Zeit in der von burundikids erbauten Schule „Carolus Magnus“ verbracht. In der 3. und 8. Klasse unterrichteten wir Musik, wobei auch das Musical „Der Regenbogenfisch“ entstand. Für die Drittklässler war dies wohl eine ereignisreiche Zeit. Sie liebten es die selbst genähten farbenfrohen Kostüme zu tragen und zur Musik zu tanzen und zu singen. Und auch einmal vor Publikum zu zeigen was man kann, war etwas Besonderes. Viele weitere Aufgaben gehörten zu unserem Leben in Burundi: die Unterstützung des Kindergartens im Mutter- Kind Heim, in den Heimen auf dem Land und bei den Pygmäen etc.

Und heute… Nach dem Jahr in Burundi habe ich ein Studium im Fachbereich Heilpädagogik in Berlin begonnen. Dort wohne ich nun immer noch, zusammen mit meinem Freund. Zwischenzeitlich hatte ich einen kürzeren zweiten Aufenthalt in Burundi und ein Semester in Schweden und viel in Gedanken an Burundi.

Ich würde es immer wieder so machen: nach Burundi gehen, selbst etwas mit- und einbringen, sich dafür einsetzen….erlebt man einmal so ein Leuchten in den Augen der Kinder und ein Lächeln, das mitten im Herz ankommt, dann bleibt es da und lässt einen nie mehr los!

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