An alle burundikids-Interessierte!

Ich bin Ruth Nießen, 22 Jahre alt und war von 2007 bis 2008 ein Jahr lang in den Einrichtungen der Fondation Stamm in Burundi.

Nach mehr als zwei Jahren, die ich nun wieder in Deutschland verbracht habe, denke ich noch sehr häufig an meine Zeit in Burundi, in der ich mich in einem Land Zuhause gefühlt habe, das ich nicht kannte. Zudem konnte ich mir nicht vorstellen, wie ein Leben dort aussieht. Ich bemerkte von Monat zu Monat, wie viel mir dieses Leben gibt. Die Kinder, ihre Lebensfreude, obwohl sie oftmals in sehr schwierigen Verhältnissen leben, ihre Unbeirrbarkeit, nicht aufzugeben, sondern ihr Leben zu genießen und es auch für mich unvorstellbar zu verschönern. Ich habe gelernt, gelassener zu werden und mich und andere Menschen sehr wichtig zu nehmen und weniger auf die gesellschaftlichen Umstände und ihre Auswirkungen auf unser Leben zu achten.

Im Moment mache ich während meines Studiums der Sozialen Arbeit ein siebenmonatiges Praktikum beim Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ich möchte mehr darüber erfahren, wie Deutschland sich im Umgang mit Ländern verhält, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Meine Erfahrungen während des einjährigen Aufenthaltes in Burundi prägen mich bis heute. Ich habe im Unterricht mit den Lehrern der „Ecole Polyvalente Carolus Magnus“ in der Nähe von Gatumba ein Engagement kennen gelernt, welches ich mir wünsche auch in meiner späteren Arbeit wieder zu finden. Mit der Verteilung von Mikrokrediten in verschiedenen Stadtbezirken der Hauptstadt Bujumbura lernte ich die Tatsache, dass kleine, aber gut durchdachte Projekte große Wirkungen haben.

Ich möchte diese Erfahrungen und die Lebensfreude meiner neu gewonnen Freunde nicht missen. Ich danke burundikids e.V. von Herzen, dass sie jungen Menschen diese Möglichkeit geben und hoffe, dass viele Menschen sich weiterhin dafür engagieren.

Ich freue mich schon sehr, in den nächsten Jahren einmal zurückzukehren und die mir bekannten Projekte erneut zu besuchen und alle, die ich so schätzen gelernt habe, wieder zu sehen.

Ruth Nießen (September 2010)