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Rachid besuchte Anfang Juni neuerlich das Zentrum Kanyosha, dieses Mal in Begleitung seines Freundes César, und die beiden bringen 27kg Bohnen! Sie wollen in Zukunft öfter kommen, sofern ihr Stundenplan das zulässt. Die beiden möchten gerne mehr Zeit mit den Kindern vor Ort verbringen. César war inspiriert von Rachids vergangenen Besuchen im Kinderheim.
Rachid hat selbst im Zentrum Kanyosha gelebt, ist bis zur neunten Klasse in Ngozi (Norden Burundis) zur Schule gegangen und hat seinen A2 Abschluss (vergleichbar mit dem Fachabitur) an einer medizinisch-technischen Schule gemacht. Seit 2024 ist Rachid Teil des SFFW-Programms (Stiftung für die Förderung von afrikanischen Frauen und Waisenkindern) und besucht derzeit die Uni im zweiten Semester. Er studiert Krankenpflege an der Universität der Großen Seen (UGL).
Seit 2022 fördert das Stipendienprogramm junge Erwachsene durch Vollstipendien für ein Studium an Hochschulen. Rachid ist Teil des 3. Jahrgangs.
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Rachid studiert an der Universität mit einem Stipendium, das ihm Burundikids e.V. und die Stiftung SFFW zusammen mit der Fondation Stamm in Burundi ermöglichen. Zuvor hatte er im Kinderheim gelebt, wo er ein schützendes Umfeld hatte und zur Schule gehen konnte.
Vergangenes Jahr besuchte er „sein altes Kinderheim“ und brachte Soja und Süßkartoffeln mit, die er selbst angebaut hatte. Er wollte mit der Geste „etwas zurückgeben“. Jetzt kam er wieder, besuchte die Kids im Heim und hatte einen großen Sack Mais dabei. Zwar ist ein soziales Engagement für die Stipendiat*innen des Programms tatsächlich eine Voraussetzung. Doch Rachid hat unabhängig davon das Herz am richtigen Fleck.
Der Mais wird gemahlen und als ubugari gegessen, meistens mit Bohnen. Alternativ kommt er ins Frühstück, zusammen mit anderen Zutaten wie Erdnuss, Soja oder Weizen.
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Franck studiert an der Université du Burundi, Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften. Er ist einer der Stipendiat*innen im Programm, das Burundikids e.V. mit der Stiftung SFFW ins Leben gerufen hat. Die Studierenden erhalten Vollstipendien, was bedeutet, sie müssen sich nicht ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, sondern können sich vollständig auf ihr Studium konzentrieren.
Dafür engagieren sie sich ehrenamtlich. Was sie dabei tun, wählen sie selbst: ob Soziales, für die Umwelt oder etwas anderes. Franck hat für sein Engagement das Centre Birashoboka gewählt. Der Grund ist einfach: in dem Zentrum war auch er groß geworden und zur Schule gegangen. Heute möchte er den kleineren Kindern dort helfen, ebenfalls einen erfolgreichen Weg einzuschlagen. „Ich helfe den Jungen beim Hausaufgaben machen, zum Beispiel in Mathematik oder in Französisch und Englisch“, schreibt Franck in einem Brief.
Francks Studienkolleg*innen helfen, die Wege in ihrem Wohnumfeld von Müll sauber zu halten, damit sich kein Wasser während der starken Regenfälle in der Regenzeit anstauen kann, halten den Strand des Tanganyikasees von Plastikmüll sauber, besuchen das Mutter-Kind-Heim für die Kinderbetreuung, helfen älteren Menschen in der Nachbarschaft, unterstützen die Sozialarbeit in Krankenhäusern oder geben Tanz- und Trommelunterricht, um Burundis Kultur zu leben.
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Das Stipendienprogramm SFFW ermöglicht jungen Erwachsenen in Burundi, durch ein Vollstipendium an Hochschulen zu studieren. Doch Bildung endet hier nicht an der Universitätsgrenze: Das engagierte Team in Burundi, das das Programm koordiniert, hat Workshops unter dem Titel „Kompetenzen für das 21. Jahrhundert“ organisiert, um die Stipendiat*innen noch umfassender auf ihr Leben und ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.
Die zweitägigen Workshops fanden in Ngozi, Gitega und in Bujumbura statt und umfassten Themen wie Persönliche Weiterentwicklung („Veränderung beginnt bei sich selbst“), Soziale Kompetenzen („Konflikte friedlich lösen und effektiv kommunizieren“), digitale Fähigkeiten oder Entrepreneurship. Die Teilnehmer*innen wurden dabei ermutigt, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und gemeinsam zu lernen. Am Ende jedes Workshops standen die Zukunftsvisionen der jungen Erwachsenen im Mittelpunkt. Ihre Pläne reichten von landwirtschaftlichen Projekten über Tätigkeiten im Gesundheitswesen bis hin zur Gründung eigener Kleinunternehmen. Viele der Studierenden kombinieren bereits ihre Ausbildung mit Nebenjobs oder Mini-Start-Ups, um unabhängig zu werden.
Die Workshops verdeutlichten nicht nur die Wichtigkeit von Wissen und Fähigkeiten, sondern auch die Kraft der Gemeinschaft: Gemeinsam arbeiten, sich gegenseitig unterstützen und Netzwerke knüpfen. Genau das sind die Werte, die SFFW fördern möchte.
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Das Stipendienprogramm in Kooperation mit der Stiftung SFFW geht in die nächste und vierte Runde: zehn neue Stipendiat*innen – sieben Mädchen und drei Jungen – werden ab 2025 ihr Vollstipendium in Anspruch nehmen können.
Diesmal tat sich das Team in Burundi beim Auswahlverfahren sehr schwer, berichtet Kollegin Nadège Horimbere. Die Bewerber*innen hätten es diesmal so gut wie alle sehr verdient, ein Stipendium zu bekommen. Letztendlich habe das Team jedoch anhand der internen Checklisten und geführten Interviews eine Rangliste erstellen müssen, um letztendlich die zehn zur Verfügung stehenden Förderungen zu vergeben.
Das SFFW-Stipendium ist ein Vollstipendium, d.h. dass neben den Studiengebühren auch Lebenshaltungskosten mit unterstützt werden. Außerdem erhalten die Studierenden einen Laptop und Zugang zum Internet.
Insgesamt hat das noch junge Programm bislang dann 40 Stipendien vergeben können. Der erste Jahrgang schließt bereits – zumindest zum Teil, abgesehen von längeren Studiengängen wie z.B. Medizin – sein Bachelor-Studium schon ab. Noch sind aber ein Praktikum und die Abschlussarbeiten fällig, bevor dann 2025 das Programm seine ersten Absolvent*innen feiert.
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„Ich erinnere mich an den jungen Rachid, als er noch im Zentrum war“, sagt die Betreuerin des Kinderheims in Bujumburas Süden, in Kanyosha, als sie dem Besucher gegenüberstand.
Rachid wurde 2003 in Buterere, einem ärmeren Viertel der Stadt Bujumbura geboren. Nach dem Tod des Vaters wurde das Leben der kleinen Familie sehr schwierig. Während seiner Schulzeit war er von der lokalen Organisation Fondation Stamm unterstützt worden. Er lebte im Heim in Kanyosha, das heute die Kolleg*innen von Burundi-Hilfe e.V. (NRW) unterstützen, bevor er später im Norden, in Ngozi, die Oberstufe besuchte. Heute ist Rachid Teil der dritten Generation von Stipendiat*innen des Programms SFFW (Stiftung zur Förderung von afrikanischen Frauen und Waisenkindern) und studiert an der Université des Grands Lacs Krankenpflege.
Während eines Workshops, den die 30 Jugendlichen den Programms zusammen mit dem Team abhielten, hatte Rachid erzählt, dass er neben dem Studium Süßkartoffeln und Soja anbaue. Er wolle nach Kanyosha zurückkehren, ins Heim, und dort danke sagen, hatte er angekündigt. Gesagt, getan: Rachid kam und wurde freudig von seinen ehemaligen Mitbewohner*innen begrüßt. Als Dankeschön brachte er einen großen Sack seiner Sojaernte. Er erzählte den Kids im Heim, wie er damals nach Kanyosha gekommen war und wie sie auch mit Schwierigkeiten in seinem jungen Leben fertigwerden musste.
„Er war immer bereit zu helfen, insbesondere beim Putzen. Auch zu den anderen Kindern war er sehr freundlich. Und selbst als er zur Schule nach Ngozi ging, dachte er immer an uns, indem er uns in den Schulferien besuchte. Und heute dieses Geschenk aus seiner Ernte! Die Sojabohnen, die er mitgebracht hat, werden mit Maismehl zu einem Brei verarbeitet. Den bekommen die Kinder zum Frühstück“, berichtete eine der Betreuerinnen.
Rachid selbst scheint selbstbewusst, aber zurückhaltend. Seine Geste sieht er als normal an. Wenn er das sagt, glaubt man dem jungen, sympathischen Mann das auch sofort.
Eine tolle Geste, Rachid. Danke!