Vortrag an der Carl-Benz-Schule

Charlotte und Merle setzen sich seit einigen Jahren für die BURUNDI KIDS ein. Begonnen hatten sie ihr Engagement als Schülerinnen an ihrer alten Schule in Mönchengladbach, wo sie zusammen mit engagierten Schulkamerad*innen verschiedene Aktionen wie einen großen Spendenlauf organisierten.

Dann kam der Schulwechsel – doch das Engagement blieb. Beide waren sich einig: sie wollten und wollen BURUNDI KIDS weiter unterstützen. Gesagt, getan: die beiden Schülerinnen haben Präsentationen ausgearbeitet, die sie an Schulen vorstellen. Sie informieren dabei am Beispiel Burundis zu unterschiedlichen entwicklungspolitischen Themen. Zuletzt waren sie an der Carl-Benz-Realschule in Düsseldorf und haben dort vor dem „Eine Welt Rat“ gesprochen, was laut der Schuldirektorin sehr gut angekommen ist.

Zwischenzeitlich ist ein Brief unterwegs von der Direktion der Carl-Benz-Realschule an die Direktion der Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) in Kajaga. Interesse an einem Kontakt hatte EPCM-Direktor Dr. Floribert Dundaguza bereits in einer kurzen Mail signalisiert. Nun sollen die Schüler*innen der beiden Schulen Kontakt zueinander bekommen.

Über 200 Kids in Duhinduke

Die Kindertagesstätte Duhinduke im Viertel Buterere hat derzeit 218 Mädchen und Jungen in ihrer Obhut. Das besonders Schöne daran: es sind dort genauso viele Mädchen wie Jungen in Betreuung. Sie bekommen dadurch die gleichen Chancen, sich auf die spätere Grundschule vorzubereiten.

Die Kinder besuchen weiterhin den Kindergarten trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land, mit der die Familien zu kämpfen haben: stark gestiegene Preise, vor allem für Lebensmittel. Viele schaffen es nicht, den bereits minimalen Beitrag zur Betreuung zu leisten, weil ihnen schlichtweg die Mittel fehlen. Hinzu kommen Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, die den Menschen zu schaffen machen. Einige Familien sind aus den überschwemmten Gebieten umgesiedelt nach Buterere. Einige schicken ihre Kinder seitdem ebenfalls in die Kita Duhinduke.
Ein Mädchen hat kürzlich bei einem tragischen Motorradunfall seinen Vater verloren und lebt fortan mit der Mutter alleine. Der alleinerziehenden Mutter fehlt das Geld für die Betreuung und sie wollte deshalb das Mädchen zu Hause lassen. Auf Anraten der Betreuerinnen aber kann das Mädchen weiterhin ins Duhinduke kommen und lernen.

BURUNDI KIDS unterstützt die Einrichtung Dank Spenden.

Stipendiat Christophe

Christophe Nikeze ist Student im ersten Jahr am Institut National de Santé Publique (INSP). Dabei unterstützt ihn BURUNDI KIDS mit einem Stipendium. Zuvor, während seiner Kindheit und Schulzeit, hatte er im Centre Birashoboka gelebt. Seit Christophe studiert, lebt er nicht mehr im Heim, sondern mietet eine eigene Unterkunft in Bujumbura.

Ende vergangenen Jahres hörte er von der Möglichkeit, sich für ein Auslandsstipendium zu bewerben. Diese Möglichkeit besteht im Rahmen einer Kooperation des Staates Algerien mit Burundi. Christophe bewarb sich – und wurde als einer von 40 Studierenden ausgewählt. Alle notwendigen Unterlagen hat er dafür besorgt. Seitdem ist jedoch nur ein Teil von ihnen ausgereist und wie einige andere wartet Christophe darauf, dass es losgeht – bislang kam der ersehnte Anruf nicht. So lange konzentriert er sich auf sein Studium am INSP. Mit Biochemie, Anatomie, Biologie etc. hat er auch einiges an Lernstoff zu bewältigen.

Derweil steigen die Lebenshaltungskosten in Bujumbura enorm weiter. BURUNDI KIDS wird deshalb das Stipendium finanziell aufstocken. 

Familie

Eine Geschichte, die nahegeht, hat sich im Mutter-Kind-Heim Centre Nyubahiriza ereignet.

Elodie, ein junge, alleinerziehende Mutter, hatte mit ihrem nur wenige Monate alten Baby Uriel im Frauenzentrum Zuflucht gefunden. Im Juni wurde Uriel krank und seine Mama Elodie brachte ihn ins Krankenhaus. Lange mussten sie dort bleiben und plötzlich wurde Elodie selbst krank und trotz aller medizinischer Hilfe verstarb sie noch im Krankenhaus. Baby Uriel kam als Waisenkind zurück ins Centre Nyubahiriza. Im Heim kümmerten sich fortan alle jungen Mütter um Uriel.

Die Mitarbeitenden des Zentrums setzten alle Hebel in Bewegung, um die Familie von Elodie und Uriel ausfindig zu machen. Als die von Uriel erfuhren, waren sie überrascht – von der Schwangerschaft Elodies hatten sie nie gewusst, bis zu ihrer Beerdigung. Sie nahmen den zwischenzeitlich einjährigen Uriel zu sich. Er wird bei seiner Großmutter und einem Onkel versorgt und groß werden.

Zurück aus Burundi – Einsatz an Schulen

Die 23-jährige Studentin aus Köln, Hannah Keuchel, ist aus Burundi zurück. Ursprünglich war sie im November für ein freiwilliges Praktikum zu Besuch gekommen und wollte drei Monate bleiben. Sie hat ihren Aufenthalt mit einer Datenerhebung für ihre Masterarbeit im Fach Sonderpädagogik verknüpft. Die Mitarbeit und die Erlebnisse bewegten sie, sodass sie kurzerhand um einen weiteren Monat verlängerte. Mit den BURUNDI KIDS teilt sie im Nachgang ihre Gefühle:

„Nach meinem Rückflug stand ich im Supermarkt vor vollen Regalen. Ein Moment, der mir nicht nur den krassen Unterschied zu dem Leben in Burundi, sondern auch den Überfluss, in dem wir leben, bewusst machte.

Ich vermisse die Kultur und die herzliche Art der Menschen, die ich während meiner vier Monate in Burundi erleben durfte. Besonders beeindruckt hat mich, wie trotz schwieriger Lebensumstände die Menschen stets aufeinander achteten, hilfsbereit waren und ihre Lebensfreude nie verloren. Das ist etwas, von dem wir in unserer Beziehung zueinander viel lernen können.

Der Aufenthalt hat meine Wahrnehmung von Dankbarkeit und Lebensfreude nachhaltig beeinflusst. Aber das ist nur ein Aspekt der vielen Erfahrungen, von denen ich lernen konnte. In vielerlei Hinsicht hat mich dieser Aufenthalt persönlich weiterentwickelt und mir geholfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

Dieser Kontrast motivierte mich, mich bei Burundikids e.V. zu engagieren und hautnah mitzuerleben, wie schon kleine Hilfe große Veränderung bewirken kann. Wie bei einem Mädchen, das durch eine kleine finanzielle Unterstützung – die für uns nicht der Rede wert ist – die Möglichkeit erhielt, wieder zur Schule zu gehen und dadurch neue Türen für ihre Zukunft öffnete.

Ich freue mich darauf, an Schulen hier in Deutschland von meinen Erlebnissen in Burundi zu erzählen. Ein spannender, persönlicher Schritt, der mir wirklich am Herzen liegt.“