Obède ist 14 Jahre alt und Vollwaise. Von seiner Stiefmutter auf dem Busbahnhof von Bujumbura ausgesetzt, waren Passant*innen auf den Jungen aufmerksam geworden und kümmerten sich um ihn. Sie informierten die Behörden, um eine Lösung zu finden, sodass Obède nicht auf der Straße landet.

Schließlich kam der Kontakt zum Centre Birashobokawo er unterkommen konnte. Seitdem geht er auch wieder zur Schule – und hat durchweg gute Ergebnisse. Seine Leidenschaft lebt Obède jedoch in seinem Zuhause aus: das kreative Basteln.

Er baut Flugzeuge, Hubschrauber, Fahrräder und Häuser mit mehreren Etagen. Dazu verwendet er, was er so finden kann: Kehm, Karton, Drähte. Stolz sagt er, dass er später Ingenieur werden wolle.

Stolz präsentiert er seine Konstruktionen: zum Beispiel ein mehrstöckiges Haus mit Aufzug und Terrasse. Als Material dafür dienten ihm alte Seifenkartons. Davon bekommt er regelmäßig Nachschub, denn die örtliche Seifenfabrik spendet jeden Monat die Seife für das Heim. Dazu Fäden aus Reissäcken.

Auch in seinem neuen Sortiment: eine Gitarre aus einem alten Holzbrett und Schnürsenkeln. „Alles, was ich entwerfe, visualisiere ich zuerst in meinem Kopf, bevor ich nach den Materialien suche, die ich für dafür brauche, um es zu bauen“, erklärt Obède.

Die Mitarbeitenden im Centre Birashoboka staunen und möchten Obède unterstützen. Sie strecken derzeit die Fühler aus nach Möglichkeiten, den Jungen in den Schulferien dort betreuen zu lassen, wo Talente wie er besser und seine Kreativität stärker gefördert werden können.