„Ich erinnere mich an den jungen Rachid, als er noch im Zentrum war“, sagt die Betreuerin des Kinderheims in Bujumburas Süden, in Kanyosha, als sie dem Besucher gegenüberstand.

Rachid wurde 2003 in Buterere, einem ärmeren Viertel der Stadt Bujumbura geboren. Nach dem Tod des Vaters wurde das Leben der kleinen Familie sehr schwierig. Während seiner Schulzeit war er von der lokalen Organisation Fondation Stamm unterstützt worden. Er lebte im Heim in Kanyosha, das heute die Kolleg*innen von Burundi-Hilfe e.V. (NRW) unterstützen, bevor er später im Norden, in Ngozi, die Oberstufe besuchte. Heute ist Rachid Teil der dritten Generation von Stipendiat*innen des Programms SFFW (Stiftung zur Förderung von afrikanischen Frauen und Waisenkindern) und studiert an der Université des Grands Lacs Krankenpflege.

Während eines Workshops, den die 30 Jugendlichen den Programms zusammen mit dem Team abhielten, hatte Rachid erzählt, dass er neben dem Studium Süßkartoffeln und Soja anbaue. Er wolle nach Kanyosha zurückkehren, ins Heim, und dort danke sagen, hatte er angekündigt. Gesagt, getan: Rachid kam und wurde freudig von seinen ehemaligen Mitbewohner*innen begrüßt. Als Dankeschön brachte er einen großen Sack seiner Sojaernte. Er erzählte den Kids im Heim, wie er damals nach Kanyosha gekommen war und wie sie auch mit Schwierigkeiten in seinem jungen Leben fertigwerden musste.

„Er war immer bereit zu helfen, insbesondere beim Putzen. Auch zu den anderen Kindern war er sehr freundlich. Und selbst als er zur Schule nach Ngozi ging, dachte er immer an uns, indem er uns in den Schulferien besuchte. Und heute dieses Geschenk aus seiner Ernte! Die Sojabohnen, die er mitgebracht hat, werden mit Maismehl zu einem Brei verarbeitet. Den bekommen die Kinder zum Frühstück“, berichtete eine der Betreuerinnen.

Rachid selbst scheint selbstbewusst, aber zurückhaltend. Seine Geste sieht er als normal an. Wenn er das sagt, glaubt man dem jungen, sympathischen Mann das auch sofort.

Eine tolle Geste, Rachid. Danke!