Das Kinderheim Centre Birashoboka im Viertel Kajaga – direkt außerhalb der Stadt Bujumbura – beherbergt derzeit 42 Kinder und Jugendliche und ist damit ziemlich ausgelastet. Das Heim nimmt Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen auf, darunter unbegleitete Kinder, Straßenkinder, Vollwaisen, Kinder ohne bekannte Familienangehörige, Opfer von Menschenhandel, verlassene Kinder und Minderjährige, die straffällig geworden sind – oder denen das zumindest vorgeworfen wird. In der Regel sind alle Plätze belegt. Die Betreuung der Kinder erfolgt durch qualifiziertes Personal, das den jungen Bewohnern hilft, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und ein neues Leben zu beginnen. Manche von ihnen bleiben nur kurz, quasi in Transit, andere bleiben länger, bis sie die Schule abschließen können.

Ein zentraler Aspekt der Arbeit im Heim ist die Wiedereingliederung der Kinder in die Gesellschaft durch schulische Bildung und handwerkliche Ausbildung. So lernen die Kinder Berufe wie Schreiner oder Schweißer, die ihnen helfen, ein unabhängiges Leben zu führen. Darüber hinaus spielt das Erlernen des traditionellen Trommelns eine wichtige Rolle, um Gemeinschaftssinn und gegenseitige Unterstützung zu fördern.

Neu im Heim ist beispielsweise Japhet, ein 16-jähriger Junge, der nach acht Monaten im Jugendgefängnis ins Heim kam. Er soll nur kurz bleiben. Japhet war wegen Diebstahls und Sachbeschädigung inhaftiert, beteuert jedoch seine Unschuld. Während seiner Zeit im Gefängnis lernte er das Schweißen. Eine Fähigkeit, die ihm nun helfen wird, seinen Lebensunterhalt zu sichern und seine Familie zu unterstützen. Er wird bald das Heim wieder verlassen und bei seiner Cousine wohnen, die bereit ist, ihn aufzunehmen.

Ein weiteres Beispiel ist Usaïmini, ein 12-jähriger Junge, der nach der Trennung seiner Eltern von zu Hause weggeschickt wurde. Er wanderte zu Fuß von Kayanza, im Norden Burundis, nach Bujumbura, wo er schließlich im Kinderheim Birashoboka aufgenommen wurde. Usaïmini wünscht sich, wieder zur Schule zu gehen, was ihm ab September ermöglicht wird. Er wird voraussichtlich länger bleiben.

Ein besonders berührender Fall ist der von Olivier, einem 8-jährigen Jungen, dessen Mutter wiederholt wegen des Verkaufs von verbotenen Substanzen inhaftiert wurde. Olivier lebte zeitweise mit seiner Mutter im Gefängnis, bevor er ins Heim kam. Seit er in Birashoboka lebt, besucht er wieder die Schule und geht in die erste Klasse. Doch oft sehnt er sich danach, seine Mutter im Gefängnis zu sehen.

Burundikids e.V. unterstützt das Heim seit seiner Gründung 2003.